Deutscher Hip Hop 880 Artikel
Die Band um Sebastian Dürre aka Porky, Henning Besser aka La Perla sowie Philipp Grütering aka Kryptik Joe hatte während der Pandemie mit der Arbeit an dem neuen Album begonnen und die allgemeine Stimmung und Atmosphäre jener frühen Pandemiephase hat sich ganz automatisch in Texte und Musik der neuen Songs eingeschrieben. Deichkind sind also wieder da – genau zur richtigen Zeit.
Die erste Singleauskopplung aus dem Album, der doppelbödige Song „In Der Natur“, verbindet hintersinnige Jodelkunst mit abstrakter Zivilisationskritik und zeigt: Die Gesellschaftskritik von Deichkind funktioniert so gut, weil sie nicht von der Tribüne kommt und schon gar nicht aus dem Elfenbeinturm. Deichkind meinen immer auch sich selbst, wenn sie über die Zumutungen der Gegenwart spotten – und dabei wie im Vorbeigehen noch die vermeintlich sperrigsten Themen in potenzielle Hits kleiden, die man auf Anhieb mitsingen möchte.
Deichkind werden dabei immer besser, präziser, bissiger. Gut also, dass es endlich wieder losgeht. Mit dem achten Deichkind-Album und einer Tour im Sommer 2023.
Wie gewohnt überzeugt der Magdeburger mit eigener Soundästhetik, Killaflows und gut gewählten Feature-Gästen aus seinem direkten Umfeld.
Unter anderem lassen Gäste wie Lord Folter und Lo-Fi-Beatmaker wie Smuv, Alejo, Atrappe und Upper Class auf der Scheibe von sich hören.
Bei einer Auflage von nur 200 Stück sollte jeder Undergroundlover das Ding schnell in seinem Warenkorb liegen haben. Cheers!
Sea-Watch trat mit der Idee an Sichtexot und HHV, den bislang nur digital erhältlichen Track "Rettungsring" auch als 7" zu veröffentlichen. Alle Künstler waren sofort am Start, Retrogott hat für die Veröffentlichung zusätzlich noch 3 Beats zur Verfügung gestellt. Das Artwork wurde von Jens Roth aufgefrischt. Punkt.
Der gesamte Ertrag dieser Collabo kommt Sea-Watch zu Gute. Für weitere Informationen oder zum Helfen helfen checkt www.sea-watch.org!
Erneut komplett produziert von den großen KitschKrieg Jungs, wartet das Album mit Features von Gzuz, Marteria, Bonez MC & Raf Camora, Joey Bargeld & Haiyti auf.
So richtig mittendrin und dabei war er nie: Zu kauzig und eigen für den mainstream, aber auch zu normal für die extremen Ecken. Zwischen den Stühlen muss man stehen, und das tut er seit Jahren auf den großen Festivals und Bühnen. Hier ist er nun nach zwei Jahren zurück mit einem Album, das zeigt, was Rap jenseits von Playlisten kann. Cool ohne Haltbarkeitsdatum, bissig ohne den Zeigefinger des sich moralisch überlegen fühlenden. Großes Thema ist das Leben als Mensch mit all seinem Gepäck, den Schäden aus Kindheit, Jugend und toxischen Beziehung und dem Ausdefinieren des eigenen Vater- und Mannheims.
Enoq steht für 1,98 m nonchalant Rap aus Süd-Berlin und feiert mit seinem Album "Ghettopop" (VÖ 14.05.2021) DAS Deutschrap Comeback des Jahres! Für die meisten underrated Geheimtipp, für wenige ein neues Gesicht - sicher ist aber eins: Enoq ist nach 4 Jahren zurück und versorgt die Szene endlich (!) wieder mit glaubwürdiger Rapmusik, die sie so verdammt nötig hat.
Enoqs Markenzeichen? Seine Musik ist kompromisslos ehrlich - ehrlich über seinen Kontostand, Stundenlohn, Drogenkonsum, Liebe und Struggles - kurzum: sein Leben. Irgendwo zwischen Straße und Erwachsenwerden hält er sich in seinen Texten schmerzhaft reflektiert den Spiegel vors Gesicht. Produziert von Swoosh Hood und Torky Tork zeigt sich “Ghettopop” inhaltlich explizit, melancholisch und trotzdem melodisch. So schafft er es, seinen unverkennbaren Straßencharme und Ghettopop-Sound zu bewahren und spittet Wahrheiten in die Ohren der Hörer*innen.
„6000 Fuß über Bayreuth“: Zehn Tracks, eine Sinuskurve von Auf- und Zusammenbruch. Entstanden in den Wirren des Jahres 2020, ist es das zehnte Album von AzudemSK und der zweite Teil der Versus-Morlockko Plus-Reihe.
Zwei Kulturbeauftragte in einer Zeit des Kulturverfalls, zwischen Deutschtümelei und Nazi-Morden, allgemeiner Verunsicherung und dem großen Sterben im Mittelmeer.
Geschrieben mit gewohnt argwöhnischem Blick und - frei nach Nietzsche - „6000 Fuß“ Abstand auf jene Reiterstandbilder, die säbelrasselnend noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart werfen.
Artwork: Bureau Omega
Mix und Master stammen vom begnadeten B-Side, der neben Beats von Soulmade, dédé und L Gonzz auch den Großteil der Produktionen abgeliefert hat. Zu Gast am Mic sind Yustus Malick, Herr König, Milli Dance von Waving The Guns sowie Partner in Rhyme Dennis Real. Die Cuts kommen von DJ Robert Smith.
„Ich wollte vor allem ein richtig geiles Hip-Hop-Album machen“, sagt Aykut Anhan aka Haftbefehl. „Das weiße und das schwarze Album hatten einen roten Faden, sie gehörten untrennbar zusammen. Das weiße stand für das Licht, den Tag, die Party, das schwarze für die Düsternis und die Abgründe danach. Auf ‚Mainpark Baby‘ wollte ich die Mitte zwischen diesen beiden Extremen ausloten.“
Es geht um die Kinder und Kindeskinder der ersten Einwanderergeneration in jener Offenbacher Siedlung, der das Album seinen Titel verdankt. Unerfüllte Träume spielen eine Rolle bei diesen sogenannten Mainpark-Babys, gescheiterte Lebensentwürfe allerdings eher nicht: Den meisten Leuten in diesen Songs hat das Leben keine Chance gegeben, überhaupt so etwas wie einen Entwurf zu entwickeln.
Mit „Mainpark Baby“ erweist er sich erneut als einer der besten Rapper und scharfsinnigsten, straßenpoetischsten Texter in diesem Land. Ein Dichter der Nacht, der uns mitnimmt in die Straßenschluchten, in die dunklen Keller, die Bars und auf den Strich. Das kommt hier alles weiterhin direkt und ungefiltert aus einem wild schlagenden Künstlerherzen.
Hinter ihrem Rücken bewunderte die Competition schon früh ihr Talent, umwerfende Rap-Dramoletten wie 'Jein' zu droppen, um sie sogleich bitter für ihren Un-Ernst beim Einhalten der 'reinen Hip Hop-Lehre' kleinzuquatschen. Elegant im Zick-Zack unter dem Radar dieser prüden Gralshüter fliegend, hielten sich unsere drei Helden stets an die oberste Direktive von Soul-Rebel Swamp Dogg: 'I'm not selling out, I'm selling in!'. Als Reaktion auf die sauertöpfigsten Anfeindungen gelangen ihnen dann mit Protestsongs wie 'Schwule Mädchen' oder Battle Raps wie 'Da Draussen' gleich noch grössere Würfe. Auf einen funky shaker wie 'eManuela' folgte direkt eine ethisch-moralische Selbstkasteiung wie 'An Tagen wie diesen', worauf sie einen tödlichen Bouncer über die wachsende eigene Impotenz im Auge unserer hypersexualisierten Konsumhölle folgen liessen: 'Bettina, zieh dir bitte etwas an'.
Mit wilden Trojanischen Pferden in die Top 3 galoppieren, wer konnte das sonst schon? Fast 30 Jahre dauert nun ihre Hitstory, die Ende 2023 einen konsequenten Abschluss findet. Fettes Brot is history. Hier sind die wichtigsten Artefakte aus ihrer Epoche. Zum ersten Mal auf einem Greatest Hits-Album vereint.
Punkt und Koma sind wieder da. Ganz unironisch. Wie Friedrich Merz.
Was den einen Angst macht, freut die anderen. Und dieses Mal fahren Philo Philta und Onetake ganz groß auf. Mit einem PuK-typischen Sound für endlose Novembertage.
Die Beats sind standesgemäß höchstselbst durch die beiden entstanden und schaffen einen Tanz auf der Rasierklinge hin zur offenen Vene am Unterarm.
Es wird teilweise offen, teilweise melancholisch, teilweise konfrontativ. Aber ballern tut es immer!
Punkt und Koma teamen für die LP mit HHV up, wo du die Platte exklusiv bekommst.
Der Untergrund-Klassiker von 1997 bekommt nach 20 Jahren endlich eine Neuauflage auf Vinyl.
Hinweis: Gegenüber der Originalversion wurden für die Neuauflage alle Passagen, in denen Savas das "N-Wort" benutzt, gemuted oder gepiept.
Sie alle wissen Bescheid. Sie wissen, wie man glücklich lebt, sie wissen, welche Produkte dazu zu kaufen sind, sie wissen, wie man sich korrekt erinnert und politisch zu positionieren hat und wie Musik klingen muss. Sie wissen um die Etikette in den Kommentarspalten der Nation und um ihre Alternativlosigkeit. Sie alle wissen, sie sind reich.
Der Nepumuk weiß, dass „sie“ auch „wir“ sind und dass wir alle einen Scheiß wissen. Er gibt zum Besten, was er für das Beste hält und schießt mit utopischem Funk. Und nachdem er das ohne jegliche lyrische Unterstützung - und bis auf rare Ausnahmen (Hubert Daviz, elo, abstraktomato) - auf knowsum beats getan hat, ist auf einmal alles gar nicht mehr so kompliziert, wie immer alle tun.
Ein majestätisches Gloryhole für die algorithmische Scheuklappe von Heute.
Demnächst als Album und Kurzfilm.
„Wir haben kein Plan B, aber ein Trauma“ erscheint am 03.03.23 via Sichtexot Records. Auch als auf 500stk. limitiertes Bundle mit einem Bonusalbum von Nepumuk und J. Lauxen.
In Zusammenarbeit mit coop erscheint der dazugehörige Kurzfilm am 17.03.23.
Dieser Warenkorb kommt uns allen in die Tüte.
Die Umkehr des Zeitgeists aus dem neunten Kreis der Hölle
Nach Alben mit Torky, Morlockko Plus und MF Saje folgt nun die kompromisslose Konsequenz die den bisherigen Werdegang zum stimmigen Ganzen zusammenführt. Yung Lost ist Vibe um kultivierten Verlust. Der Gegenpol zur zeitgenössischen Raplandschaft aus Kapitalversessenheit, Tiefkühlpizzen und Eistees.
Geschichten vom Scheitern auf Autopilot. Drogenexzesse, verpasste Liebe. Alles rauscht im Schleier technischer, schwebender Dominanz an dir vorbei während auf musikalischer Seite alles was Rang und Namen hat sein XX darunter setzt.
Swoosh Hood, Dexter, Torky, Saje, Wun Two, Fid Mella und foodforthought,produzieren "Yung Lost" zu nicht weniger als der Neuerfindung der produktivsten Instanz die Rap auf deutsch seit nunmehr über einer Dekade bietet: Eloquent. Yung Lost erscheint am 08.04.22 via Sichtexot Records auf Vinyl LP und digital. „Hass mich ruhig, kann versteh'n dass du Angst bekommst“
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der Wiesbadener Eloquent zu Gast war beim Qualitäts-Podcast „Kamin-Geflüster mit Morlockk Dilemma“. Man scherzte, philosophierte und im Anschluss an die Sendung verfestigte sich der Kontakt. Das Resultat ist der dritte Teil der Versus-Morlockko Plus-Reihe mit einem Ausnahmekünstler, der umtriebig ist wie kein Zweiter in diesem Spiel. „Scheitern als Kunst“ ist eine 10 Titel starke LP, eine bruchstückhafte Momentaufnahme. Der Versuch, das augenblickliche Gefühl des tiefen Falls in Worte zu fassen und zu konservieren. Ein ehrlicher, vielleicht auch deprimierender Einblick ins Innenleben eines Künstlers, der sich, die Faust in der Tasche geballt, zum Scheitern verdammt fühlt…
Die Antwort gibt Presslufthanna auf ihrem am 3.6. erscheinenden Album: "So nämlich"!
PLH rollt mit Druck über scheppernde Beats von Spaze Windu, Repete23 und Asbeluxt.
Diese Kombi verteilt Rückhandschellen an jeden der es wissen will und zieht Deutschrap
die Ohren lang.
Drei Jahre nach ihrer Debut-EP „Eingangsbereich“ steigt PLH wieder in den Ring und
nimmt mit ihrer neuen Platte die Deutschrapszene in Angriff. Wie gewohnt serviert sie
zusammen mit DJ Jiyan geballte Power - Raps und Scratches geben sich die Klinke in die
Hand! Presslufthanna hat Nachschub in petto – so nämlich!
2021 veröffentlicht er also endlich sein erstes eigenes Produzentenalbum - einfach so, ohne Label, ohne umständliche Industrie-Strukturen. Weniger Denken, einfach mal machen und raushauen. Mit Rappern wie Nico K.I.Z, Döll, Longus Mongus, Eloquent, Jamin, Al Kareem, Lugatti, John Known, Opti Mane oder Escape vernetzt Torky das who is who der etablierten und up-and-coming Deutschrapszene und vereint Künstler, die so wahrscheinlich nie zusammen Musik gemacht hätten. Zeitgeistiger Sound, kranke Beats und durchdachte Lyrics - Auf diesem Album ist für jede*n Rapliebhaber*in was dabei.
Nach zeitgenössischen Meilensteinen und Präsentationen seines Facettenreichtums in Form von „Yung Lost“ und „Auf Tour mit Dämonen“ folgt nun mit „Rap Tape Vol 1“ ein Hammerschlag der sein bisheriges Werk und die dafür prägenden Einflüsse in neues aber dennoch Vertrautes Licht taucht und so die schlüssige Brücke zwischen allen Episoden seines künstlerischen Werdegangs schlägt.
In ebenso düsterer, persönlicher als auch aggressiv dahin mähender Manier, fegt elo über die Produktionen seiner Verbündeten als wäre er der letzte wahre Herrscher dieser jener Rapwelt. Und das zurecht! Denn nach dieser Platte wird auch dem letzten Zweifler klar, dass hier niemals abgewichen wurde, sich nicht verstellt oder verloren, sondern Level um Level weiter getragen, um sich den Legendenstatus zu erarbeiten den elo – und das ist jedem klar der sie noch beisammen hat - längst Inne hat.
Rap Tape Vol 1 erscheint am 09.12.2022 auf Sichtexot Records
Sense.
Menschen, die den Weg für die, die ihren Tapes und ersten Berlin Battle-Rap-Alben den Weg für die Generationen geebnet haben, die dann damit reich wurden - oder auch nicht. Auf jeden Fall wurden viele T-Shirts verkauft und der Name "Royal Bunker" vor ein paar Jahren noch einmal durch Sido und Savas geehrt. Jetzt sind Justus, Fumanschu, Taktloss und Kool Savas neben Miss Platnum und Samson Jones als Gäste auf dem "Note 1+"-Nachfolger zu hören. Das erste Video mit jeder Menge ungesehener Bilder aus den guten, alten Tagen in Oakland und dem Viertel, dass Bay Area-Underground Rap hier zu größerer Popularität verschafft hat, ist online (Jack Orsen - Die guten alten Tage) und jede Woche gibt es eine neue gleichnamige Folge mit Gästen auf seinem Channel. Das ist richtig "Tschakka"!
Mit Raproboter, seinem neuen Album, liefert Jack Orsen neue Geschichten aus seinem ganz eigenen Universum. Der Welt der Mensch-Maschinen. Dem Kosmos der Maschinen-Menschen. Der Wechsel zwischen Maschinen-Existenz und den ganz alltäglichen, menschlichen Schwächen ist es, der die Spannung hält und die Faszination des Albums ausmacht. Abgesehen davon, dass die einzelnen Songs auch durch zahlreiche hochkarätige Featuregäste wie Kool Savas, Samson Jones, Justus, Fumanshu, Taktloss oder eben Miss Platnum bereichert werden, ist es genau diese Ambivalenz, die zum Zuhören zwingt. Zurück in die 90er. Zurück zum Anfang des Jahrtausends. Zurück in die Zukunft. Eine Reise, in der die einzelnen Epochen ineinander verschwimmen, ineinander übergehen, sich ineinander auflösen. Produziert von Yomi (Brettaz) Keyza Soze ,Taktloss und DGP, die ihr gesamtes Talent und die außergewöhnlichsten Beats ins Rennen geschickt haben, ist es ein musikalischer Rundumschlag, der seinesgleichen sucht.
Jetzt ist Schluss mit Faxen!
Die zwei Männer ohne Grenzen Mc Bomber und Shacke One schlagen in gewohnt rabiater Manier zurück und untertreiben maßlos auf Nordachse 2.
2019 stellt die Nordberliner Punzen-Knacker-Bande auf ungeahntem Level ihre Supermann-Qualitäten unter Beweis: Sie retten Heiko vor der ungarischen Salami und Faschos und (nebenbei) retten sie deutschen Rap unmissverständlich vor der Verdummung: „Berlin sagt Nein“ singt und klingt es von den Dächern Weddings bis zum kindischen P-Berg…
Beats natürlich nur von Nordachse-Hausproduzenten.
Shacke und MCB bleiben ihrer Linie treu, dennoch gib`s zwölf bis dreizehn Überraschungstricks… Nordachse 2 ist ernstgemeint witzig, witzigerweise ernst, wahrscheinlich das Beste, was du Opfer 2019 zu hören bekommst.
dieser Entwicklung Schub verliehen. 2001 erschien mit „Vergesslich“ die Debütsingle des Wahlhamburgers und schlug direkt ein. Seither hat er die Spitzenklasse des Rap-Genres nie verlassen. Nach „Suave“, „Mit Liebe gemacht“ und „Suave And Friends“ erschien 2015 sein viertes und bisher letztes Album „Unvergesslich“.
Trotz dieser langjährigen Albumpause, ganz in der Versenkung verschwand der Wegbereiter für den Erfolg von Rap aus Deutschland tatsächlich nie. Popkünstler wurden auf sein außergewöhnliches Talent, mit Worten zu spielen, aufmerksam und ließen sich von ihm Songs auf den Leib schneidern – darunter Künstler wie Adel Tawil, Glasperlenspiel, Sasha, Jeanette Biedermann, Seven & Gil Ofarim. Auf diese Weise hielt der Pop auch mehr und mehr Einzug in Nicos eigene Produktionen. Über die Jahre entdeckte der gebürtige Sauerländer so sein ganz eigenes Spielfeld für sich, für das er den subkulturellen Aspekt der HipHop-Kultur mit der Popmusik vereint.
Bereits Anfang des Jahres 2021, mit dem ersten Vorboten des neuen Albums „Gedankenmillonäre“, eine Kollaboration mit Johannes Oerding, bewies Nico, dass er den Spagat zwischen Rap und Pop mit Leichtigkeit meistert. Mit einer Mischung aus melodischem Rap und Gesang, schafft es das Duo packende Emotionen und eine fesselnde Geschichte zu erzählen, ohne dabei textlich oberflächlich und pathetisch zu wirken. Eine weitere Besonderheit, die bei der Single sofort auffällt, ist Nicos Talent Refrains zu kreieren, die als Ohrwürmer im Kopf verweilen. „Schon als ich begann, HipHop zu hören, haben mich Tracks mit gesungenen Refrains besonders berührt. Künstler wie B.I.G, Tupac, LL Kool J, Pharcyde, Method Man haben es vorgemacht. Große Hooks und musikalische Beats sind genau mein Ding“, sagt Suave. Genau das hört und fühlt man in jedem einzelnen Track seines neuen Albums. Und trotz seiner Vorliebe für poppige Hooks, beweist der Musiker auf „Gute Neuigkeiten“, dass in ihm immer noch die alte HipHop-Attitüde schlummert. Denn unmittelbar nach seinem Duett mit Johannes Oerding gibt der Hamburger der 18-Jährigen Sängerin EMY auf der zweiten Singleauskopplung „Camouflage“ eine Bühne, für die die Zusammenarbeit die bis dato erste Single-Veröffentlichung überhaupt bedeutet.
Auch bei den darauf veröffentlichten Singles „Grünes Licht” und „Liebe“ zusammen mit Teesy wird eins besonders deutlich: Authentizität und Emotionen haben für Nico Suave einen besonderen Stellenwert. Sei es bei der Auswahl seiner Featuregäste, zu welchen er alle eine persönliche Verbindung hat, oder seiner Gabe ein Thema, das schon so oft besungen wurde, in neue Worte, Bilder, Metaphern und Analogien zu packen, das sie besonders und mitreißend sind.
Diese große Kunst zieht sich durch das insgesamt 14-Track-starke neue Album „Gute Neuigkeiten“, auf dem sich unter anderem Gastbeiträge von Johannes Oerding, Jeanette Biedermann, Teesy, Seven, Sharaktah, EMY und Nicos Frau Nima befinden. Die lange Wartezeit auf Suaves neues Album hat sich gelohnt, denn es beweist eindrucksvoll wie er sich über die Jahre weiterentwickelt hat und es geschafft hat seiner Kunst neuen Glanz zu verleihen. Mit seiner ganz persönlichen Mischung aus Rap und Pop gelingt es ihm das beste aus beiden Welten zu vereinen. Er ist ein moderner Geschichtenerzähler, der nicht
nur seine ganz persönliche Story erzählt, sondern auch unser aller Geschichten skizzieren kann.
„Dass die neue LP poppiger ist als alles, was ich davor gemacht habe, war für mich der nächste logische Schritt. Die musikalische Mischung verschiedener Welten, die ich schon immer in meiner Musik vereinen wollte“, erklärt Suave. Und sie ist das, was ihm mit einer ganz besonderen Leichtigkeit gelingt. Damit steht zweifelsfrei fest, dass NICO SUAVE seine Geschichte und die seiner ganz eigenen "HipPop"-Kreation noch lange nicht zu Ende erzählt hat.
ENTBS und Sichtexot geben sich die Ehre und präsentieren: „Metamusik“
„Eine Idee die geschieht.“ - „Was geschieht?“ - „Eine Idee!“
Zwei der charismatischsten MCs die unser liebes Land zu bieten hat, fordern sich gegenseitig auf den eigenen Produktionen zu Bestform. Wie einen Schleier schlechten Gewissens legen Sie ihre Ausführungen über die politikverdrossene Unbeschwertheit zeitgenössischer Rapmusik. Und das ohne dabei auch nur ein Quäntchen Funk zu verlieren.
Lyrisch ausgeklügelt und von solch ansteckender Eckigkeit, klarer Position und Linie, dass es am Ende reicht, dass lediglich unfckwithable Hulk Hodn mit seinen flinken Fingerchen einen Track um Cuts nach höchstem Maßstab als einziger Featuregast bereichert.
Tunk deine Bärentatze tief in den Honig und bestell „Metamusik“ ab dem 22.01.20 vor und freu' dich auf das frischeste Lüftchen, das dir der Jahresanfang bieten könnte.
ENTBSXT
Nachdem 2014 die Nordachse (MC Bomber, Shacke One und Achim Funk) mit Berlin Boom Bap Battle Rap ohne Vorwarnung ganz Deutschland überrollte, folgt jetzt das langerwartete Soloalbum und es knallt!
Nordachse Kollege MC Bomber, Tiger & One Shok sind mit am Mic, die Das Zündet Posse (Achim Funk, Klaus Layer, Carl Edit & Toni Clarke) sowie NES 64 und Flakodiablo lassen die Beats rollen! Dope!
Nach zeitgenössischen Meilensteinen und Präsentationen seines Facettenreichtums in Form von „Yung Lost“ und „Auf Tour mit Dämonen“ folgt nun mit „Rap Tape Vol 1“ ein Hammerschlag der sein bisheriges Werk und die dafür prägenden Einflüsse in neues aber dennoch Vertrautes Licht taucht und so die schlüssige Brücke zwischen allen Episoden seines künstlerischen Werdegangs schlägt.
In ebenso düsterer, persönlicher als auch aggressiv dahin mähender Manier, fegt elo über die Produktionen seiner Verbündeten als wäre er der letzte wahre Herrscher dieser jener Rapwelt. Und das zurecht! Denn nach dieser Platte wird auch dem letzten Zweifler klar, dass hier niemals abgewichen wurde, sich nicht verstellt oder verloren, sondern Level um Level weiter getragen, um sich den Legendenstatus zu erarbeiten den elo – und das ist jedem klar der sie noch beisammen hat - längst Inne hat.
Rap Tape Vol 1 erscheint am 09.12.2022 auf Sichtexot Records
Sense.
Neues von den Enemies aus Magdeboogie: Tize ist "Illegalito" mit Gästen wie Diggy Mac Dirt, Mase (Funkverteidiger), Jay Spaten (Schaufel & Spaten mit Doz9), Loop Schrauber, Smuv, Tom Hengst und anderen. Tip!
Bislang nur digital erhältlich, bekommt das Album endlich auch sein wohlverdientes Vinyl-Release. Slowy-Raps auf 10 Tracks produziert von Niko, mit einem Feature von Tom Hengst.
Neben den 14 Album Tracks enthält die Gatefold-2LP zusätzlich alle Instrumentals.
Vandalismus will weder Kunst sein noch braucht er ausgefeilte Songkonzepte. Seine Zeilen kommen, ehrlich, roh und rotzig, unmittelbar aus dem Bauch, mitten aus dem Leben und treffen auch ohne Pathos und Drama direkt ins Herz: Rap frei (Berliner) Schnauze, mal wütend, mal flapsig und keineswegs nur für Rap-Fans.
Ein Freund verschiedener Alter Egos ist der Mann, der sich zuletzt Destroy Degenhardt nannte, schon immer gewesen. Sein jüngstes Projekt ist mehr Rap denn je, hat aber - wie der neue Name ahnen lässt - mit der im deutschen Hip Hop überstrapazierten Versace-Party nichts zu tun. In Zeiten, in denen angesagter Deutschrap enger mit dem Schlager tanzt als jemals zuvor, wirkt Vandalismus' Battlerap schon fast wie Punk.
"Jeder war mal Punker oder Skater oder Sprüher." Die tiefe Verwurzelung in raubeiniger, dreckiger Subkultur klingt in nahezu jeder Zeile durch - genau wie sein zweites Markenzeichen: Selbst manischer Sammler, sieht sich Vandalismus als der Videothekar der Herzen, der den Nerd und Fanboy in sich weder verleugnen kann noch will.
"Freunde lügen nicht"
Schon der Titel ein Zitat aus einer Serie, ziehen sich die Film- und Kulturreferenzen in Text- wie Sampleform wie ein roter Faden durchs Bild. Skater, Comichelden oder Schauspieler stehen Pate. Dass dieser Vandalismus außerdem reichlich (darunter sicher auch ein paar falsche) Bücher gelesen hat, bleibt außer Frage.
"Hauptsache, es klingt nicht so ähnlich wie Marteria covert Selig." Dafür, dass das nicht passiert, sorgt - neben dem einzigen, bei Zugezogen Maskulin rekrutierten Featuregast grim104 - eine ganze Reihe verschiedener Produzenten. Ein Großteil der Beats, darunter der zum Opener "Uzi Walker Daniel", gehen auf das Konto von Polybius². Anders als Silkersoft, simelli oder Jay Baez ist er in Hip Hop-Kontexten bisher ein komplett unbeschriebenes Blatt: Er kommt aus dem Metalbereich, klingt aber, als höre er rund um die Uhr nur Run the Jewels.
Mix und Mastering oblagen dann wieder einem alten Bekannten: Hiro MA ist und bleibt Vandalismus' Haus- und Hofproduzent.
In acht Songs bündelt »Halleluja«, was sich seit dem letzten Album an Material zur Veröffentlichungsreife entwickelt hat, und ist damit auch ein Druck auf Reset, der den Weg für neue musikalische und thematische Wege freimacht. Vielleicht zum letzten Mal halten sich Battlerap und Szenekommentar mit ausgearbeiteten, breiter aufgestellten Songkonzepten die Waage: Wo »Asia Box« oder »Gnade« mit Nico K.I.Z in der Tradition von »Normaler Samt«
stehen, manifestieren der von Dexter produzierte Titelsong, Yassins Selbstdemontage »Jammerlappen« oder das bedrückend akute »Schellen« den neuen Anspruch einer Allgemeingültigkeit weit außerhalb des engen Rap-Kosmos. »Halleluja« fungiert als Appendix zu »Normaler Samt«, als befreiende Momentaufnahme und als entschlossener Schritt in die Zukunft von Audio88 & Yassin. Die gar nicht so beiläufige Selbstüberhöhung von »Normaler
Samt« wird dadurch nur potenziert: Hier geht es nicht mehr bloß um Normal und Schmutz und Rap-verliebtes Insidertum. Hier geht es um Gut und Böse, um Richtig und Falsch, um große Gesten und die letzte Deutungshoheit auch in scheinbar kleinen Belangen. Wo steht man auf der Rolltreppe? Wen kümmern Sternzeichen? Kommt man wirklich in die Hölle, wenn man die Tastentöne nicht abgestellt hat? Ernster als Audio88 & Yassin kann man die wichtigen Fragen des Lebens gar nicht nehmen. »Halleluja« ist Haltung, Rückgrat und ehrlicher Humor. Endlich wieder normale Musik.
Auf Bis demnächst treibt Yuto das voran, was er auf seiner Debut-LP Soweit so gut begonnen hatte: Durch die eigens eingespielten Samples gewinnt das Gerüst aus klassischen Boom-Bap Drums eine ungewohnt musikalische Dimension, melodiöse Hooklines und diverse Soli runden diesen Eindruck ab.
Mit jeder Menge Hingabe rappt Yuto über das, worum es ihm geht: Den Spaß bei der Sache. Und der springt über! Bis demnächst erscheint am 25.11.22 über blumeblau.
So richtig mittendrin und dabei war er nie: Zu kauzig und eigen für den mainstream, aber auch zu normal für die extremen Ecken. Zwischen den Stühlen muss man stehen, und das tut er seit Jahren auf den großen Festivals und Bühnen. Hier ist er nun nach zwei Jahren zurück mit einem Album, das zeigt, was Rap jenseits von Playlisten kann. Cool ohne Haltbarkeitsdatum, bissig ohne den Zeigefinger des sich moralisch überlegen fühlenden. Großes Thema ist das Leben als Mensch mit all seinem Gepäck, den Schäden aus Kindheit, Jugend und toxischen Beziehung und dem Ausdefinieren des eigenen Vater- und Mannheims.
Auf der A-Seite befindet sich die Originalversion des Titelsongs und auf der B-Seite eine Version, die Lambert eingespielt hat.
Das Producer/MC-Duo ist eine unbekannte Größe im Kölner Underground-Rap. Kaum Social- Media-Präsenz, keine Beziehung zum Deutschrapzirkus - Lazy Jones & Hazenberg machen
lieber Musik. Zuletzt doch relativ häufig, weshalb neben zwei Singles jetzt eben ein komplettes Album erscheint.
Hazenberg Hazenberg wuchs in der DDR der 80er-Jahre auf. Staatskommunismus und Pionieraction prägten seine frühe Welt. Erst Mitte der 90er hörte er das erste Mal einen Raptrack auf seinem Walkman: Method Mans "Release Yo' Delf" beamte ihn in eine Art musikalische Offenbarung. Viel weiter kam er auf dem Mixtape auch nicht - er musste den Track immer wieder hören und spulte ihn stets auf Anfang zurück. Von dort an entwickelte sich Hip-Hop zu einem stetig wachsenden Teil seiner Identität. "Ich schätze, dass Hip-Hop viele Aggressionen aus meiner Kindheit sublimiert und kanalisiert
hat. Und wahrscheinlich bin ich damit nicht allein... Das Ausspielen von Kämpfen im Hip-Hop- Battle ist für mich eine Übersetzung in eine kulturelle Bewegung. Heute verstehe ich meinen
Rap oft als ein Selbstgespräch - auch als eine Art Selbstvergewisserung? - mindestens aber
auch als eine Spiegelung für die von mir wahrgenommene Gesellschaft, ein Spiegelbild nach innen und außen. Hazenbergs Texte sind oft collagenhafte Sprachspiele mit Assoziationen zu vergangenen und aktuellen Geschehnissen, nicht selten mit pessimistischer Kritik an neokapitalistischen Entwicklungen. Lazy Jones Lazy Jones gestaltet das Beat-Game auch über den Kölner Raum hinaus bereits seit geraumer Zeit mit. Sowohl als Solokünstler (sein letztes Solo-Album „Lazy Man Walking“ kam 2016 ebenfalls über A.U.D.D.A.) als auch an der Seite von Twit One, mit dem er zusammen in Bottrop aufwuchs. Unter dem Namen Flatpocket haben die beiden zwei richtungsweisende Alben über MPM releast, gemeinsam mit Retrogott und Count Bass D außerdem das Album „The Count in Cologne“. Zuletzt erschien von ihm die EP „Echoes of Eke“ - ein Kollabo-Projekt mit Twit und Flame.
Als „Traumsequenz“ beschreibt Chefket die drei Jahre, die seit seinem Top-Ten-Album „Nachtmensch“ vergangen sind. Endlich gab es die Bestätigung und den Erfolg, neue Möglichkeiten und damit einhergehend eine Gelassenheit, die er als Musiker nicht mehr erlebt hatte, seit er seine süddeutsche Heimatstadt verlassen hatte. Eine Freiheit, die neue Sinnfragen mit sich brachte: Wofür nutzt er die neu gewonnene Reichweite? Worum geht es im Kern, wenn der Druck abfällt? Chefket verstand, dass er in all den Jahren in einem oft zynischen Geschäft, in einem immer materialistischer werdenden Genre das Zwischenmenschliche kaum noch zugelassen hatte – das Persönliche, die Liebe. So schlug er den Weg ein, der ihn jetzt zu seinem dritten Album „Alles Liebe (Nach dem Ende des Kampfes)“ führt, einem einnehmenden, entwaffnend offenen und grundpositiven Album, das als Doppelvinyl mit Downloadcode, CD-Mintpack und einer limitierten Box erscheint.
„Alles Liebe“ ist das Ergebnis intensiver Sessions mit engen Vertrauten wie Farhot, BenDMA, seinem Musical Director Johnny Arzberger und The Krauts, auf dem Soul neben der Konstante Rap eine größere Rolle spielt als je zuvor. Chefket ist zurück – mit allem, was ihn bewegt und ausmacht.
Nach einem kleinen Teaser 2020 mit dem Song und Video „Rundherum“ inklusive unreleastem Huckey Part setzten sich die drei ins Studio und feilten am neuen Album „Mehr Oder Weniger“. 13 Tracks die all das repräsentieren, was TEXTA einzigartig macht: Ausgefeilte Beats, Cuts und Scratches von DJ Dan und die beiden MC´s Laima & Flip, die sich mit frischer Energie auf die Instrumentals stürzen. Philosophisch wie eh und je, vielleicht persönlicher denn je, mit dem nötigen Augenzwinkern ihrer langen Karriere gegenüber, aber der Überzeugung, dass dieses veränderte Rapspiel die drei Altmeister noch braucht.
Nun also endlich wieder live on Tour, im Run DMC Style zwei MCs und ein DJ, HipHop to the fullest mit allen Hits und dem neuen Material, mehr geht nicht, weniger schon gar nicht.
dieser Entwicklung Schub verliehen. 2001 erschien mit „Vergesslich“ die Debütsingle des Wahlhamburgers und schlug direkt ein. Seither hat er die Spitzenklasse des Rap-Genres nie verlassen. Nach „Suave“, „Mit Liebe gemacht“ und „Suave And Friends“ erschien 2015 sein viertes und bisher letztes Album „Unvergesslich“.
Trotz dieser langjährigen Albumpause, ganz in der Versenkung verschwand der Wegbereiter für den Erfolg von Rap aus Deutschland tatsächlich nie. Popkünstler wurden auf sein außergewöhnliches Talent, mit Worten zu spielen, aufmerksam und ließen sich von ihm Songs auf den Leib schneidern – darunter Künstler wie Adel Tawil, Glasperlenspiel, Sasha, Jeanette Biedermann, Seven & Gil Ofarim. Auf diese Weise hielt der Pop auch mehr und mehr Einzug in Nicos eigene Produktionen. Über die Jahre entdeckte der gebürtige Sauerländer so sein ganz eigenes Spielfeld für sich, für das er den subkulturellen Aspekt der HipHop-Kultur mit der Popmusik vereint.
Bereits Anfang des Jahres 2021, mit dem ersten Vorboten des neuen Albums „Gedankenmillonäre“, eine Kollaboration mit Johannes Oerding, bewies Nico, dass er den Spagat zwischen Rap und Pop mit Leichtigkeit meistert. Mit einer Mischung aus melodischem Rap und Gesang, schafft es das Duo packende Emotionen und eine fesselnde Geschichte zu erzählen, ohne dabei textlich oberflächlich und pathetisch zu wirken. Eine weitere Besonderheit, die bei der Single sofort auffällt, ist Nicos Talent Refrains zu kreieren, die als Ohrwürmer im Kopf verweilen. „Schon als ich begann, HipHop zu hören, haben mich Tracks mit gesungenen Refrains besonders berührt. Künstler wie B.I.G, Tupac, LL Kool J, Pharcyde, Method Man haben es vorgemacht. Große Hooks und musikalische Beats sind genau mein Ding“, sagt Suave. Genau das hört und fühlt man in jedem einzelnen Track seines neuen Albums. Und trotz seiner Vorliebe für poppige Hooks, beweist der Musiker auf „Gute Neuigkeiten“, dass in ihm immer noch die alte HipHop-Attitüde schlummert. Denn unmittelbar nach seinem Duett mit Johannes Oerding gibt der Hamburger der 18-Jährigen Sängerin EMY auf der zweiten Singleauskopplung „Camouflage“ eine Bühne, für die die Zusammenarbeit die bis dato erste Single-Veröffentlichung überhaupt bedeutet.
Auch bei den darauf veröffentlichten Singles „Grünes Licht” und „Liebe“ zusammen mit Teesy wird eins besonders deutlich: Authentizität und Emotionen haben für Nico Suave einen besonderen Stellenwert. Sei es bei der Auswahl seiner Featuregäste, zu welchen er alle eine persönliche Verbindung hat, oder seiner Gabe ein Thema, das schon so oft besungen wurde, in neue Worte, Bilder, Metaphern und Analogien zu packen, das sie besonders und mitreißend sind.
Diese große Kunst zieht sich durch das insgesamt 14-Track-starke neue Album „Gute Neuigkeiten“, auf dem sich unter anderem Gastbeiträge von Johannes Oerding, Jeanette Biedermann, Teesy, Seven, Sharaktah, EMY und Nicos Frau Nima befinden. Die lange Wartezeit auf Suaves neues Album hat sich gelohnt, denn es beweist eindrucksvoll wie er sich über die Jahre weiterentwickelt hat und es geschafft hat seiner Kunst neuen Glanz zu verleihen. Mit seiner ganz persönlichen Mischung aus Rap und Pop gelingt es ihm das beste aus beiden Welten zu vereinen. Er ist ein moderner Geschichtenerzähler, der nicht
nur seine ganz persönliche Story erzählt, sondern auch unser aller Geschichten skizzieren kann.
„Dass die neue LP poppiger ist als alles, was ich davor gemacht habe, war für mich der nächste logische Schritt. Die musikalische Mischung verschiedener Welten, die ich schon immer in meiner Musik vereinen wollte“, erklärt Suave. Und sie ist das, was ihm mit einer ganz besonderen Leichtigkeit gelingt. Damit steht zweifelsfrei fest, dass NICO SUAVE seine Geschichte und die seiner ganz eigenen "HipPop"-Kreation noch lange nicht zu Ende erzählt hat.
Die Nordachse kommt auf Albumlänge mit Hilfe von Klaus Layer, Achim Funk, Carl Edit & DJ Illo! Das ist ein Knüller, das zündet!
Lord Folter, Biest im Nebelmeer, Antagonist der Herzen, Protagonist der Schmerzen, Julius Angst, Bube auf der Nebelbank, Winterkind im Lederwams.
"Rouge".
20 Tracks. Features von AzudemSK, Omaure und Nick Mitdemkopf. Produktionen von Philanthrope, Flitz&Suppe, tusken., Made In M, Blunt One & SkunkJunk (Enemies).
Die Band um Sebastian Dürre aka Porky, Henning Besser aka La Perla sowie Philipp Grütering aka Kryptik Joe hatte während der Pandemie mit der Arbeit an dem neuen Album begonnen und die allgemeine Stimmung und Atmosphäre jener frühen Pandemiephase hat sich ganz automatisch in Texte und Musik der neuen Songs eingeschrieben. Deichkind sind also wieder da – genau zur richtigen Zeit.
Die erste Singleauskopplung aus dem Album, der doppelbödige Song „In Der Natur“, verbindet hintersinnige Jodelkunst mit abstrakter Zivilisationskritik und zeigt: Die Gesellschaftskritik von Deichkind funktioniert so gut, weil sie nicht von der Tribüne kommt und schon gar nicht aus dem Elfenbeinturm. Deichkind meinen immer auch sich selbst, wenn sie über die Zumutungen der Gegenwart spotten – und dabei wie im
Vorbeigehen noch die vermeintlich sperrigsten Themen in potenzielle Hits kleiden, die man auf Anhieb mitsingen möchte.
Deichkind werden dabei immer besser, präziser, bissiger. Gut also, dass es endlich wieder los geht. Mit dem achten Deichkind-Album und einer Tour im Sommer 2023.
Graue Betonschluchten am Stadtrand. Ein sozialer Brennpunkt in den Wirren der Nachwendezeit, der so genannten „Baseballschlägerjahre“. Inmitten dieser Plattenbau-Tristesse finden nicht wenige Heranwachsende Zuflucht im Labyrinth aus VHS-Regalen und verheißungsvollen Kinoplakaten. Die Videothek als ein in Neonschein gehüllter Sehnsuchtsort ist Schauplatz von „Oase“.
Jetzt hat SIDO ein neues Album gemacht. “Paul” heißt es und kommt am 09. Dezember. Es ist das wohl ehrlichste seiner an ehrlichen Momenten gewiss nicht armen Ausnahmekarriere.
Der Rapper Hazenberg erschien im entbs Kontext bereits 2015 im Rahmen der "Auf ein Neues"-EP mit Retrogott und Hulk Hodn. mf eistee ist umtriebiger Produzent, der sich bereits seit Jahren ein solides Standing erarbeitet hat. Als gern gesehener Stammast in diversen High-Volume-Playlisten diverser Streamingdienste, zeichnet er für die Produktion dieser Platte verantwortlich. Viel Spaß!
Es sind die Zeiten großer Verunsicherung, in denen es die Inflationsheiligen aus ihren Rattennestern treibt. Doch auf tausend Scharlatane kommt einer, der Wahrheit spricht. Und unter der Kanzel dreht ein Leiermann unermüdlich die Knochenmühle zu seiner Rede...
"Ex Cathedra" ist die neue Kollabo zwischen Funkverteidiger Odd Job und dem Leipziger Enigma dessVeta. Auf seelenwärmendem Boombap entsteht ein kunstvolles Diorama aus Gewaltfantasien, Größenwahn und allerlei unterhaltenden Abseitigkeiten. Das Ganze verpackt in kongenialem Artwork von Pablo Perra. Mit Gastbeiträgen von Lun, Morlockk Dilemma, Doz9 und Drunk'N'Masta.
Credits: Instrumentals, Mix und Mastering - Odd Job Texte - dessVeta Artwork - Pablo Perra In Gedenken an Ralph Niese 2021
Deutscher Hip Hop
Mit der Breakdance-Welle schwappte Anfang der 1980er Jahre auch Rap aus den USA nach Deutschland. Beflügelt von »Wild Style« und »Beat Street« wurde der neue Musikstil erschlossen, bezeichnenderweise jedoch zunächst mit wenig Ernsthaftigkeit gegenüber Form und Inhalt. Denn während z.B. »The Message« die alltäglichen Frustrationen im US-Ghettoalltag besingt, coverte eine Radio-DJ-Truppe um Thomas Gottschalk den Song »Rappers Delight«. Und die Toten Hosen brachten gemeinsam mit Fab 5 Freddy den ersten Rap-Rock-Crossover der Welt heraus: »Hip-Hop-Bommy-Bop«.
Deutschrap – Die Alte Schule
Als neues Lifestyle- und Musik-Phänomen stieß Hip Hop schnell auf Nacheiferer in deutschen Jugendzentren und Jugendzimmern. Gleichwohl mit Spaß, aber deutlich ernsterem Ansatz als die oben genannten, erschloss man ein Terrain, das man lediglich von TV-Bildschirmen und importierten Platten kannte. Erste Szenen bildeten sich, Jams wurden veranstaltet. Dort, so heißt es, war es der Heidelberger MC Torch von der Crew Advanced Chemistry, der erstmals in deutscher Sprache Freestyle-Raps kickte. Weitere prägende Figuren dieser Pioniertage waren, ebenfalls aus Heidelberg, Cora E und die Stieber Twins, Too Strong aus Dortmund sowie die Kölner Gruppen CUS, LSD und Äi-Tiem.
1991 erschien mit »Krauts With Attitude« die erste Compilation mit heimischen Hip Hoppern. Auf Deutsch wurde dort jedoch nur in Ausnahmen gerappt – u.a. von den Fantastischen Vier, die im gleichen Jahr das erste deutschsprachige Rap-Album veröffentlichten. Als eine Art Gegenpol zu den von der Szene kritisch beäugten Stuttgartern formierte sich in Frankfurt das Rödelheim Hartreim Projekt um den Rapper und Producer Moses P. Gleichzeitig wurde mit dem 1992 erschienenen Sampler »Kill The Nation With A Groove«, auf dem bereits die damals noch »absoluten« Beginner vertreten waren, klar, was Rap auf Deutsch auch sein kann: Ein politisches Statement.
Deutschraps Golden Era
Davon jedoch wollte die »Klasse von 95« nichts wissen. Mit einer Platte auf MZEE – dem gleichen Label übrigens wie die Vertreter der »Alten Schule«, deren Szenedogmatismus man hinter sich lassen wollte – bestritt eine neue Generation deutscher Rapper neue Wege. Sie leiteten damit Deutschraps goldene Ära ein: Als Teil der Stuttgarter Kolchose sorgten Die Massiven Töne für hohe Doppelreimdichte im Conscious Rap. Raid firmierte mit Filo Joes als R.A.G,, um klar zu machen, dass der Ruhrpott nicht nur tief nach Kohle schürft. Der Tobi & Das Bo starteten, zum Quartett gewachsen, als Fünf Sterne Deluxe durch. Und Ferris MC von F.A.B. lädt heute bei Deichkind die Stimmungskanone.
Gegen 1997 hat sich deutscher Hip Hop nicht nur aus seiner Nische herausgespielt: Er hat zudem die Möglichkeit aufgezeigt, unverkrampften mit der eigenen Sprache umzugehen. Insofern haben all die Julis, Silbermonds und Jennifer Rostocks Rap aus deutschen Landen viel zu verdanken. Die Beginner, Freundeskreis, Die Firma, Afrob, Blumentopf, Dynamite Deluxe, Eins Zwo, Curse: das waren die Namen der Stunde. Ihre Releases inspirierten zahllose Epigonen, Labels wie Eimsbush, Four Music, Put Da Needle To Da Records waren beispielhaft für den DIY-Ansatz der Szene.
Deutscher Rap geht auf die Straße – und an die Chartspitze
Während Rap auf Deutsch buchstäblich explodierte, brodelte eine Facette der Kunst lange Zeit nur im Underground: Azad, Konkret Finn, Feinkost Paranoia oder Creutzfeld & Jakob kultivierten Battle Rap, ohne große Aufmerksamkeit zu genießen. Per Paukenschlag drang das Subgenre jedoch in den Fokus der Szene: Mit der Single »LMS/Schwule Rapper« etablierte Kool Savas vom Royal Bunker aus die Kunst der geistreichen Beleidigung und setzte gleichzeitig Berlin auf die Deutschrap-Karte. Es dauerte nicht lange, bis Battle Rap der Berliner Schule zur neuen Blaupause des Musikstils wurde. Erheblichen Anteil trugen dazu auch Sido und seine Mitstreiter von Aggro Berlin bei. Und Bushido, der mit seinen Releases Battle Rap öffentlichkeitswirksam auf die Straße holte.
Während sich fortan die Jugendschutzwächter um die expliziten Texte kümmerten, erlangte Straßenrap durch Artists wie Kollegah, Farid Bang oder Massiv umso größere Popularität. Das Underground-Phänomen wurde zum Erfolgsgarant und wird heute von Haftbefehl, SSIO, Xatar oder MoTrip massentauglich bedient. MCs wie Audio 88 & Yassin, Morlockk Dilemma, Hiob oder Sylabil Spil wollen dagegen nicht so recht in gängige Rap-Entwürfe passen. Sie setzen auf düstere Klangwelten, während es parallel wieder chic wurde, sich produktionsästhetisch auf die Wurzeln zu besinnen: Retrogott und Hulk Hodn, Umse, Fatoni und Dexter, die WSP-Clique und die Sichtexot-Gang, sie alle verpassen dem Golden Era-Sound ein zeitgemäßes Update, ohne es an Individualität missen zu lassen. Casper, Cro, K.I.Z., Marteria und Die Orsons zeigen derweil am deutlichsten, was deutscher Rap heute ist: Fester Bestandteil des Pop. Ihr Erfolg ist exemplarisch für die Genese einer musikalischen Gattung.
Deutscher Hip Hop von A bis Z im HHV Online Shop
Egal, ob man Neuheiten und aktuelle Hits feiert oder den Classics nachhängt, egal, ob Battle, Boom Bap oder Backpack, im HHV Online Shop gibt’s Deutschrap in allen Facetten und Formaten: Tape, CD, Vinyl LP, vom Doppelalbum über EPs und Singles bis zu exklusiven Bundles. Word!