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Hip-Hop im Punk-Gewand

Eigentlich ist die Amerikanische Gruppe mit dem Namen Beastie Boys eine Punk -Formation, die sich Anfang der 1980er Jahre dem New York Hardcore verschreibt. So klingt auch die erste Platte der Band, die aus Michael Diamond, Adam Yauch, Kate Schellenbach und John Berry besteht: die Vinyl Polly Wog Stew bildet ihre rauen Anfänge ab. Schellenbach und Berry verabschieden sich bald wegen anderer Projekte, und Adam Horovitz stößt zur Gruppe, die im Stil des Comedy Hip Hop jetzt die Single Cooky Puss aufnimmt – basierend auf Scherzanrufen der Jungs bei einem lokalen Eisladen. Die Fluglinie British Airways verwendet den Song ungefragt in einer TV-Werbung, woraufhin die Beastie Boys sie verklagen und mit dem gewonnenen Geld ein Apartment anmieten, wo sie ungestört ihre nächsten Tracks aufnehmen können. Und das mit Erfolg: nachdem sie den jungen Produzenten Rick Rubin kennenlernen, bringt er sie bei seinem Label Def Jam Recordings unter, und nach einigen Support-Shows für Public Image Ltd., Madonna und Run DMC bringen die Beastie Boys 1986 ihren ersten Langspieler Licensed to Ill raus. Die Platte ist nicht nur ein völlig neuer Mix aus Rock und Rap – sie ist auch das allererste Album im US-Hip Hop , das auf die Eins in den Charts steigt. Die Jungs geben sich lyrisch sarkastisch und oft absurd aggressiv, harte Beats treffen auf Metal -Melodien – und die Beastie Boys polarisieren nicht zuletzt, weil sie eine der ersten weißen Rapgruppen sind.

Provokante Reime auf Psychedelic-Samples

Auf ihren ungezähmt wilden Tourneen werden sie sogar mehrmals verhaftet, und nach ihrer Entzweiung mit Rick Rubin vollziehen sie einen Attitüdenwechsel, der 1989 in ihrer zweiten Platte Paul’s Boutique mündet. Mit dem Produzentenduo Dust Brothers an den Reglern reimen sie jetzt in gewohnt provokanter Weise auf einer Unmenge an Psychedelic-Samples – und obwohl der Rolling Stone ihr Werk kurzerhand als „klugen und witzigen Blödsinn“ bezeichnet und die Verkaufszahlen vergleichsweise gering ausfallen, schaffen sie auf lange Sicht einen weiteren Meilenstein im Hip Hop. Mit der Gründung ihres eigenen Labels Grand Royal im Jahr 1992 erlauben sie sich noch mehr künstlerische Freiheit und bringen sogar ein eigenes Magazin heraus – so gesehen ihr eigenes Merch. Auf ihrer Vinyl Check Your Head sitzen sie dann selber an den Instrumenten und schaffen eine groovige Platte, die sie auch dank der Single Pass The Mic in der Alternative-Szene zu einer ernstzunehmenden Kraft aufsteigen lässt. Mit der Rollins Band und Cypress Hill geht es auf Tour, und zwei Jahre später gelingt es ihnen wieder, mit dem Album Ill Communication an ihren anfänglichen Mainstreamerfolg anzuknüpfen – es entwickelt sich zu ihrer zweiten Nummer Eins und enthält ihren bekanntesten Song Sabotage , dessen ironisches Musikvideo auf MTV zum Publikumsliebling wird.

Politisch auf Albumlänge

Es dauert ein paar Jahre, bis der heiß erwartete Nachfolger Hello Nasty erscheint – davor spielen sie als Headliner beim Lollapalooza-Festival, organisieren eine Reihe an Charity-Konzerten für die Unabhängigkeit Tibets und verkaufen alle Tickets für ihre Stadiontour innerhalb von 30 Minuten. Für Hello Nasty und ihre Single Intergalactic erhalten sie 1999 jeweils einen Grammy Award. Die Jungs sind auch weiterhin politisch aktiv: nach den Anschlägen am 11. September 2001 spielen sie live für Spendenzwecke, ihre 2004 erschienene Platte To the 5 Boroughs beschäftigt sich eingehend mit den Nachwirkungen des nationalen Traumas. Mit The Mix-Up bringen sie 2007 ihr erstes lang erwartetes Instrumental-Debut heraus und probieren sich an Jazz – und Funk -Einlagen – dafür kassieren sie einen weiteren Grammy Award. Zwei Jahre später kündigen sie bereits eine neue Platte an, die sich jedoch immer wieder verschiebt – aufgrund einer Krebsdiagnose bei Yauch. 2011 erscheint dann schließlich ihr Oldschool-inspiriertes Hot Sauce Committee Part Two – mit einem auf unbestimmte Zeit verschobenen Part One. Ein Jahr später stirbt Yauch, was für die beiden verbliebenen die Auflösung des legendären Trios bedeutet.