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Von M&M zu Slim Shady

Dass nicht nur Eminems Verkaufszahlen Legenden wie den Beatles nahestehen, sondern er auch auf gleiche Weise sein Genre neu definiert hat, steht heute nicht mehr zur Debatte. 1972 wird Marshall Mathers in Missouri geboren. Seine Kindheit ist geprägt von der Rauheit der Trailerparks, Armut, einem abwesenden Vater und Mobbing in der Schule, weshalb er sich bereits als Teenager in die Rapmusik flüchtet. Ice-T, N.W.A. und die Beastie Boys inspirieren ihn zu eigenen Texten unter dem Namen M&M, und bei den örtlichen Rapbattles macht er sich in der überwiegend schwarzen Gegend bald als weißer Rapper einen Namen. Diese Zeit hält er später im autobiographischen Film 8 Mile fest. Ende der 80er nimmt Mathers seine ersten Demos auf, außerdem tut er sich mit seiner Crew D12 zusammen, die später von seinem Soloerfolg profitieren wird. 1996 markiert die Veröffentlichung seines ersten Tapes Infinite – und das floppt. „ Infinite war mein Versuch, herauszufinden, wie ich meinen Rap-Stil gestalten wollte“, meint er selbst dazu, und das gemischte Feedback zu dem eher radiofreundlichen Album regt ihm dazu an, ein Alter Ego zu erschaffen: Slim Shady wird geboren. Mit seiner neuen Persona bricht er Tabus, spricht über Gewalt, Sex und Drogen, und erregt damit die Aufmerksamkeit von Interscope -Labelchef Jimmy Iovine und Raplegende Dr. Dre. Letzterer holt ihn schließlich zu sich ins Studio, um sein zweites Album aufzunehmen.

Der Antiheld der Nation

Mit der Slim Shady LP bricht Eminem 1999 endlich in den Mainstream ein: die Platte steigt auf Platz 2 der Billboard 200, und der Musiker wächst in kurzer Zeit vom No-Name-Rapper zum Star heran, der kein Blatt vor den Mund nimmt und hier und dort auch Misogynie-Vorwürfe bekommt. „Ich bin kein Vorbild, und ich behaupte auch nicht, eines zu sein“, meint er. Der nächste logische Karriereschritt ist die Gründung des eigenen Labels Shady Records, und schon ein Jahr später erscheint das dritte Album, The Marshall Mathers LP, aufgenommen in gerade einmal zwei Monaten. Eminems Image als Antiheld der Nation etabliert er hier frohen Mutes weiter, indem der Rapper ordentlich austeilt an alle, die ihm irgendwie in die Quere kommen. Und trotzdem: er verkauft in Millionenhöhe, sammelt unzählige Grammys ein, und liefert mit The Eminem Show zwei Jahre später eine weitere Platte, die zum Klassiker avanciert. Zugleich fungiert er immer mehr als Produzent für andere Rapper. Nach dem Release von Encore verfällt er aber bald in eine Krise und verschwindet von der Bildfläche.

Politik und Disstracks

Das Comeback folgt 2009 mit Relapse, und der Nachfolger Recovery steigt zum meistverkauften Album des Jahres 2010 auf. Außerdem gründet er zusammen mit Royce da 5‘9 das Duo Bad Meets Evil und nimmt 2011 eine EP auf, die auch direkt auf die Eins klettert. Mit der Marshall Mathers LP 2 im Jahr 2012, bei der unter anderem Rick Rubin an den Reglern saß, zementiert der Rapper seinen Legendenstatus noch weiter: Features mit Rihanna, Kendrick Lamar und Skylar Grey machen das Ganze zu einer nostalgischen, aber explosiven Platte, für die er wieder einen Grammy Award einsackt. Nachdem Donald Trump 2016 die US-Präsidentschaftswahl gewinnt, geht Eminem außerdem mit einem Video viral, in dem er gegen den rechten Politiker mittels eines Freestyles austeilt, und im gleichen Jahr erscheint die Platte Revival, gefolgt vom Überraschungsalbum Kamikaze, das ebenso Disstracks gegen eine Handvoll an Künstlern bereithält. Mit Music to Be Murdered By hat der Rapgigant es sich auf seinem Thron gemütlich gemacht: neben seinem Status als einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten gilt er heute nicht nur im Hip Hop als zeitlose Legende.