Chefket Einerseits Andererseits

Frag doch die Leute, frag die Straßenrap-Fans, frag die Conscious-Fans, frag die Konzertgänger und die Cornerhänger: Wer wird dieses Jahr noch richtig heiss werden? Auf wen können sich alle einigen, Marteria und Megaloh, Max Herre und Tua? Bei wem sollte man, ausnahmsweise, nicht auf Public Enemy hören und dem Hype glauben? Von wem werden wir bald noch viel hören? Von Chefket.

Der junge Wahlberliner hat in Sachen Freshness und Innovation die Meßlatte (also, nicht nur seine eigene) ziemlich hochgelegt, begleitet immer wieder gestandene Größen wie die oben Genannten auf Tour und wird auch dieses Jahr auf so ziemlich jeder Festival-Bühne des Landes stehen. Seine „Identitäter-EP“ wurde hoch gelobt, das Debüt „Einerseits Andererseits“ war sein fulminanter Einstieg, in das, was man Game nennt. Und wo kam es raus? Von Edit.

Sechs Jahre nach dem Erscheinen von „Einerseits Andererseits“ haben wir uns dazu entschlossen, Chefkets erstes Album neu aufzulegen. Bis dahin war es überall vergriffen, die Neufauflage ist eure Möglichkeit, sich den ersten großen Schritts des Ausnahme-MCs in physischer Form zu sichern.
Auch wenn sechs jahre seit der Erstauflage verstrichen sind, hat „Einerseits Andererseits“ nicht an Qualität eingebüsst. Auf zeitlosen Beats (von denen übrigens einer von einem gewissen Farhot produziert wurde, der einige Jahre später auch den musikalischen Unterbau für Haftis „Chabos Wissen Wer Der Babo Ist“ bauen sollte!) spittet sich Chefket durch einen Strudel aus großen Fragen und kleinen Antworten, mit Religion und Politik und scheinbaren Banalitäten wie dem aus dem Ruder gelaufenen Weed-Konsum.