Katharina Holzmann & Sascha Ehlert #8 The Very Best Of Vol. 1

»Das Wetter ist ein längst stilbildendes Organ für ästhetische Zeitgenossenschaft..« – Felix Stephan in der Literarischen Welt (2017)

Mit Texten von: Juri Sternburg, Sascha Ehlert, Cemile Sahin, Kevin Kemter, Jakob Nolte, Paulina Czienskowski, Pascal Richmann, Julian Amankwaa, Lena Brasch, Leonhard Hieronymi, Charlotte Krafft, Katharina Holzmann, Kat Kaufmann, William Minke, Benjamin Quaderer, Mira Mann, Bonn Park, Jan Wehn, Johannes Simon, Steffen Greiner, Jan Koslowski, Max Leßmann & Joshua Groß.

Gibt es eine bessere literarische Form für die Gegenwart als die Anthologie? Wir denken: Nein! Wie sollte man dieser zerfaserten, unruhigen Zeit auch anders beikommen als mit einer Versammlung von Texten, die die Brüchigkeit, aber auch die Vielfältigkeit der Gegenwart nicht verteufelt, sondern umarmt und in Buchform gießt? Eben. Genau das dachten wir uns, als wir beschlossen anlässlich des fünften Geburtstags des popkulturell-literarischen Journals »Das Wetter« einen Band herauszugeben, der einige von vielen bemerkenswerten Texten, die in den ersten sechzehn Ausgaben dieser Zeitschrift erschienen sind, versammelt.
Als wir mit der Arbeit an dieser Anthologie begannen, saßen wir zunächst einmal vor einem Stapel Hefte, der insgesamt knapp 1.500 Seiten umfasste. Der Gedanke war – daher auch der Titel dieser Erzählbandes – wir stellen unsere persönliche Best Of-Playlist zusammen, Ein Mixtape, so to speak. Und dann? Wir wühlten und lasen und wühlten und hatten am Ende 23 Texte gefunden, die wir veröffentlichen wollen würden. Was wir da tatsächlich vor uns hatten, graute uns aber erst – das ist keine PR-Story, sondern allgemein bezeichnend für unsere Herangehensweise ans Magazin- und Verlagmachen, so arbeiten wir immer: erstmal machen! Dann analysieren! – als wir das erste PDF mit allen Texten vor uns zu liegen hatten: Eine nicht nur vielstimmige, sondern auch inhaltlich wie stilistisch vielschichtige Gegenwartsbeschau durch 23 Autor*innen unter Vierzig. Manche von Ihnen sind Journalisten, manche Schriftsteller, manche bildende Künstler, manche eigentlich Fotografen – gemeinsam haben alle aber: sie schreiben Literatur wie wir sie noch viel mehr lesen möchten. Literatur, die eigensinnig und widerständig, die empathisch und leidenschaftlich, die vielfältig und smart die Welt, in der wir leben durchsucht, hinterfragt und auf Links dreht. Literatur, die sich nicht zu verstecken braucht vor angeblich stärker gegenwärtigen künstlerischen Darstellungsweisen. Literatur, die deshalb zu uns – und hoffentlich auch zu unseren AltersgenossInnen – spricht, weil sie nicht dem Buchmarkt nach dem Mund schreibt, sondern selbstbewusst ihren »anarchischen Anspruch auf eigene Geschichte« verteidigt. - Katharina Holzmann & Sascha Ehlert, Oktober 2018.