The Rolling Stones HHV Records 27 Artikel
Aufgewachsen auf Tour
Die Rolling Stones standen an der Spitze der britischen Invasion von Bands Mitte der 60er Jahre. Brian Jones gründete 1962 das Projekt, dessen Name von einem Muddy Waters Track inspiriert war. Sein Interesse lag nicht, wie bei den meisten britischen Musikern, bei der Beat Musik, sondern in amerikanischem Blues und R&B. Er spielte die, für den Süden der USA typischen Klänge einer Steel oder Slide Gitarre, was Keith Richards, Mick Jagger, Charlie Watts und Bill Wyman magisch anzog. Ihr Pianist Ian Stewart wurde 1963 aus der offiziellen Bandbesetzung gestrichen, arbeitete aber bis zu seinem Tod 1985 mit der Band zusammen. Jagger und Richards übernahmen die Führung als Songschreiber als Andrew Loog Oldham Manager der Gruppe wurde. Sie spielten zunächst Blues oder Rock’n’Roll Cover Songs, bis ihr Manager sie dazu drängte ihre eigenen Sachen zu schreiben, da er sah wie die Beatles damit sehr erfolgreich waren. Es folgten Klassiker wie (I can’t get no) Satisfaction und Paint It Black die zu internationalen Hits wurden. Sie entwickelten sich zum Gegenstück der Beatles; mit Lederjacken, ungewaschenen Haaren und Jaggers wilder Bühnenshow ließen sie die Teenie Herzen höher schlagen und das nicht nur in ihrer Heimat in England, sondern auch über dem großen Teich.
Die größten Rock’n’Roller aller Zeiten
Nach einigen Veröffentlichungen von Cover Versionen von Chuck Berry oder Little Richard, fingen sie an eigenes Material zu schreiben und sich auf dem Markt als Songschreiber zu platzieren. Mit Have you seen your Mother, Standing in the Shadows? oder Get Off Of My Cloud gewannen sie neue Fans auf der ganzen Welt. Nach einer kurzen Phase des Experimentierens mit psychedelischem Rock, kehrte die Gruppe mit Beggars Banquet (1968), Let It Bleed (1969), Sticky Fingers (1971) und Exile on Main St. (1972) zu ihren bluesigen Wurzeln zurück. Zu dieser Zeit wurden sie erstmals als größte Rock’n’Roll Band der Welt bezeichnet. Mitte der 70er und in den frühen 80er Jahren veröffentlichte die Band weiterhin kommerziell erfolgreiche Alben wie Some Girls (1978) und Tattoo You (1981). Band Streitigkeiten schränkten ihre Kreativität Mitte der 80er ein, sodass sie weitere zwei, weniger erfolgreiche Alben veröffentlichten und bis Anfang der 90er nicht mehr auf Tournee gingen. Mit Steel Wheels (1989) und der dazugehörigen Steel Wheels/Urban Jungle Tour, die in Stadien und Arenen aufgeführt wurde, sprengten sie alle Erwartungen. Sie sind und bleiben eine der größten Live Attraktionen, die natürlich am besten auf Live Vinyls zu genießen sind. (Live in Hawaii oder Live in Australia) Auch begehrt The Greatest Hits on Air. Die folgenden Tourneen, die meist ein ganzes Jahr dauerten, zählten zu den umsatzstärksten Konzerttourneen aller Zeiten. Voodoo Lounge Tour (1994-1995), Bridges to Babylon Tour (1997-1998), Licks Tour (2002-2003) und A Bigger Bang (2005-2007). Ihre Beständigkeit sei nach Musikwissenschaftler Robert Palmer auf die traditionellen Wahrheiten zurückzuführen, die in der Rhythm-and-Blues- und Soul-Musik verwurzelt sind.
Hüpfende Blues Legenden mit grauen Haaren
Sie wurden 1989 in die Rock and Roll Hall of Fame und 2004 in die UK Music Hall of Fame aufgenommen. Das Magazin Rolling Stone platzierte sie auf der Nummer 4 der 100 größten Künstler aller Zeiten und schätzt ihre Plattenverkäufe auf über 250 Millionen. Mit 30 Studioalben, 23-Live Alben und zahlreichen Kompilationen, dem Nr.1 Studio und Live Album Sticky Fingers ist die Band aus der modernen Musikgeschichte nicht mehr wegzudenken. Sie belegten im Jahr 2008 Platz 10 der Billboard Hot 100 All-Time Artists Charts und feierten 4 Jahre später ihr 50-jähriges Bestehen. Ihr neuestes Album Blue & Lonesome (2016) wurde mit einem Grammy Award als bestes traditionelles Blues Album ausgezeichnet.