Instrumental Hip Hop Sale 192 Artikel

Die musikalische Off-Season ist nun vorbei, denn Brenk Sinatra eröffnet das Sommersemester auf seiner Boss Spieler University. Da, wo im Spätsommer 2019 der zweite Teil seiner Midnite Ride Serie endete, setzt das neue
Album nun nahtlos fort. Dass Boss Spieler University im Sommer erscheint, ist kein Zufall, denn das Album ist vom Down South Spirit der 90-er Jahre inspiriert, den Brenk gekonnt in das Jahr 2021 holt. Und welcher Sound könnte besser zu einem heißen, hoffentlich postpandemischen
Sommer passen? Auch dieses Mal strotzt Brenks neues Album nur so vor Vibes und sphärischen Sounds. Seine beachtliche Sammlung
an Vintage-Synthesizern ist hier ebenso deutlich hörbar wie die neuen Gesangselemente – analoge Vocoder, sowie eine Talkbox, mit denen Brenk auf nahezu allen Tracks die Hooks und Vocal Parts selbst eingesungen hat. Natürlich kommen auch Wah-Wah Gitarren, Cow Bells und 808s nicht zu kurz. Der Begriff „Boss Player“ ist in den Lyrics der
bereits erwähnten Down South Ära aber auch im Westcoast-Rap der 90er allgegenwärtig, und repräsentiert wie kein anderer Begriff das auf dem Album festgehaltene Lebensgefühl. Spieler*innen dieser Welt können ab 9. Juli ihr Diplom auf Brenk Sinatras Boss Spieler University absolvieren, statt Bücher und Laptops sind hier jedoch Spielwürfel und ein gekühlter Drink die richtigen Lehrutensilien.

Nur 200 Exemplare verfügbar!

Diese limitierte "Gumbo Trilogy Box", verpackt in einem hochwertigen Pappschuber, enthält:

- "Gumbo III - The Gorilla Diaries 2012 - 2016" Vinyl, Coverdesign von Cone The Weird
- "Gumbo II" Vinyl mit einer brandneuen, individuellen Pantone-Farbgebung von Cone The Weird
- "Gumbo I" Doppel-LP-Vinyl zum ersten Mal in voller Länge erhältlich, Covergestaltung von Aro
- Ein exklusives Fotobuch, gestaltet von Robert Winter und Jeremias Diekmann, das dich in den Entstehungsprozess der Gumbo-Trilogie eintauchen lässt. Enthält seltene Fotos, Coverskizzen von Aro und Cone The Weird und Essays von Brenk Sinatra und Stephan Kunze

Seit Jahren hinterlässt DJ Wildstyle im deutschen Untergrund seine Spuren auf den Releases verschiedenster Künstler. Nun wurde es Zeit für ihn, die Fingerabdrücke, die er auf den Platten in Form von Scratches, Cuts und Beats hinterlassen hat, wieder zurückzufordern um Mithilfe von etlichen Szeneveteranen 16 energiegeladene Tracks zu formen. Herausgekommen ist die "Fingerabdrücke" - LP mit einer Featureliste die das Who is who des deutschen Unter-Untergrunds vereint. Wilczynski, die Moon Crew, Yonuts, Philo & Slize, Mister Jones und viele andere Gäste geben sich das Mikrofon wie einen Staffelstab weiter und erschaffen auf den Beats von DJ Wildstyle ein Gesamtkunstwerk, das nicht nach lose zusammengewürfelten Tracks klingt, sondern so, als wäre es in einem Guss entstanden.

Das Ganze gibt es ab 11.03. auf allen digitalen Kanälen und auf Vinyl beim Label mit dem Hund.

Fünf Jahre sind bereits vergangen als Donvtello den Klassiker Sunset Playa Tape (Late Nite Junts) releaste. Endlich bekommt ihr den zweiten Teil, auf einer Spiellänge von 44 Minuten aufgeteilt, in 13 Smoove bangende Playa Junts. Perfekter Spieler und Sommer Soundtrack für Pimps und Queens. Donvtello hat mal wieder gezeigt wie für ihn ein Instrumental Tape mit Memphis, Funk, Soul und Phonk einflüssen klingen muss, und ist auf jedenfall ein würdiger Nachfolger vom ersten Teil. Bestellt euch eine Vinyl, ihr werdet es nicht bereuen.

Beat Art Department und HHV präsentieren voller Überzeugung diese streng limitierte Auflage des neuen Albums von Flip. Sie kommt mit einer Bonus-7", auf der zwei Tracks mit nicht irgendwem, nein, mit Sadat X, Fokis und Onyx enthalten sind. Nur 100 Stück, nur bei HHV.

In einer Zeit, in der Instrumental HipHop Platten schwerstens angesagt sind, egal ob nun aus dem LoFi Genre hin zu elektronischeren Varianten, kommt nun auch endlich einer der Österreichischen HipHop Pioniere mit seinem eigenen Werk „Experiences“ um die Ecke. Der Titel “Experiences“, zu Deutsch “Erfahrungen“, wurde dabei nicht ohne Grund gewählt, spiegelt doch das Album über 25 Jahre Erfahrung von Flip im HipHop Game wieder, der als MC und Producer mit seiner Gruppe „Texta“ seit 1993 massgeblich am Aufbau der österreichischen Rapszene mitgewirkt hat und diese bis zum heutigen Tag geprägt hat.
Mit diesem Album hat Flip versucht, einen Einblick in seine musikalischen Einflüsse zu geben, die in den 80er Jahren mit Gruppen wie Public Enemy oder EPMD begannen, über die 90er Jahre, als er selber anfing Beats zu bauen, mit Sounds von den Native Tongue, DJ Premier, Pete Rock oder den DITC Producern weitergingen, bis hin zu J Dilla, Kanye West, Just Blaze, Hi-Tec oder Madlib in den 2000dern und diese Einflüsse ins Hier und Jetzt zu transferieren, zu modellieren und zu adaptieren.
Also ja, „Experiences“ ist durchaus ein Rückblick in die “Golden Era”, aber gleichzeitig der Versuch dem sample-basierten Beatmaking neue, moderne Seiten abzugewinnen. Call it Retrofuturismus, nenn’ es dope und funky, was auch immer, es ist jedenfalls ein Oeuvre das öfter gehört werden will und muss, um all die Details und Feinheiten zu erfassen. Während viele HipHop-Instrumentalalben sich damit begnügen, zwei Minuten lange Loops laufen zu lassen, ging Flip weiter und bastelte aus hunderten Soundschnipseln, Vocal chops und Scratches hin zu eingespielten Basslines, Synthiesounds oder Gitarrenlicks ein zeitloses Gesamtwerk, das „erfahren“ werden will.
Die Kombination aus alten Samplern wie der SP-1200, der ASR-10 oder der MPC2000XL, für die geliebte 90ies “Phatness” mit moderner Hard und Software, lässt „Experiences“ gleichzeitig classic wie neu klingen, einen Spagat, den nicht viele Producer schaffen.

Frowein Pedersen sind ein deutsch/dänisches Duo aus Zürich. Auf ihrem Debütalbum "Neighbours" vereinen sie einen jazzigen Sound mit Elementen aus Hip Hop, Weltmusik und 90er-Jahre Trip Hop. Durch die Kombination von Loops, Samples und Scratches mit einer breiten Palette von traditionellen und skurrilen Instrumenten haben sie einen äusserst eklektischen Sound geschaffen. Das sage und schreibe 17 Track starke Debüt erinnert mal an die frühen Tage des Samplings, mal an die Spielfreude einer neu gegründeten Fusion Jazz Band. Die sparsamen Arrangements lassen der Musik genügend Raum zum atmen und die rauschenden Loops entwickeln in ihrer rohen Natur eine fieberhafte Sogwirkung.

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Hubert Daviz bewegt sich inzwischen seit mehr als einer Dekade an vorderster kreativer Front des deutschen Beat-Movements. 2010 veröffentlichte er sein instrumentales Debütalbum »Proceduri de Rutina«, eine Sammlung von Tracks, die auf Jazz-Samples aus seinem Geburtsland Rumänien basierten. Seitdem hielt sich Hubert bewusst im Hintergrund, während er Soloalben und Projekte mit gleichgesinnten Künstlern wie Wun Two, Retrogott und Hulk Hodn produzierte. »A Diezel Odyssey« ist seine neueste Kollektion tiefer Jeep-Beats, um deinen spätabendlichen Gang zum Büdchen zu begleiten – stell dir vor, jemand hätte Drake’s »Summers Over Interlude« auf analoges Tape aufgenommen und dann zwei Meter tief unter der Erde vergraben.

Nur zwei Feature-Artists haben sich mit auf diese bizarre Reise begeben: Einer davon ist Anthoyn Drawn, Saxofon-Zauberer und Daviz’ Partner in Crime beim jüngst gegründeten Imprint casual low grind. Der andere ist der Weirdo-Rap-King Pink Siifu aus L.A.. Hubert hat dessen visionäres Lo-Fi-Rap-Update schon seit dem Durchbruchsalbum »Ensley« (2018) abgefeiert – jetzt revanchiert sich Siifu mit einem mystischen Gastverse auf einem unbetitelten Track auf »A Diezel Odyssey«. Hubert hatte nie wirkliches Interesse daran, Beats zu produzieren, damit MCs darüber rappen können, aber in diesem Fall passt die Kollaboration wie die sprichwörtliche Faust aufs Nerd-Auge.

Auf eine Art ist diese 23-minütige Suite ein vorläufiger Höhepunkt von Huberts Schaffen, das in den letzten paar Jahren immer experimenteller wurde, weil Hubert versuchte, seinen Bitern immer einen Schritt voraus zu sein, ohne seine unerreichte Entspanntheit zu verlieren. Um es klar zu sagen: Sein typischer Slowed + Reverb-Sound und sein Talent für ultra-crispe Drums sind auf dieser Platte so präsent wie selten zuvor. Doch es ist diese beinahe magische, darf ich sagen spirituelle Seite seiner Musik, die Hub Deezy vom Rest der Zunft unterscheidet. Nichts hat sich in der Essenz wirklich verändert, aber trotzdem ist alles anders. Um es wirklich zu verstehen, musst du achtsam zuhören. »A Diezel Odyssey« kann dich an neue Orte transportieren – du musst dich dieser Musik nur vollkommen hingeben und einfach loslassen.

Der legendäre Kölner Beatschmied Hulk Hodn hat nicht nur deutsche Indie-Rap-Geschichte zusammen mit MC Retrogott geschrieben, sondern auch dabei geholfen, das Instrumental-Beat-Movement Ende der 2000er-Jahre loszutreten. Unter dem Namen Hodini bewegte er sich auch im Lo-Fi House, doch jetzt ist er mit aller Macht zurück unter seinem originalen Namen: 19 funkelnde Beat-Juwelen, die mühelos zwischen klassischem Hip-Hop, Jazz-Einflüssen und Neo-Soul schweben. »Sparklez« enthält eine halbe Stunde sommerlicher, entspannter kleiner Edelsteine, die als perfekter Soundtrack für deine nächste Fahrt auf einem Beach Cruiser dienen können.

Diese Instrumentals schulden kalifornischen Lo-Fi-Helden wie Madlib und Kankick eine ganze Menge, doch manche von ihnen nicken auch anerkennend nach Südlondon oder Köln-Süd. Wenn du auf der Suche nach ein paar echten Jazz-Vibes bist, wirst du hier fündig – Hulk Hodn versorgt dich mit dem besten Stoff: Trockene Beats, dumpfe Klaviere und Saxofone, Vocalsamples aus dem Queensbridge der 1990er-Jahre. Es gibt wahrlich keinen Mangel an Instrumental-Chillout-Beat-Platten da draußen, aber »Sparklez« hat etwas, das praktischerweise nicht beim Runterladen eins Plug-Ins und eines Sample-Packs mitgeliefert wird: Charakter. Und zwar eine ganze Menge davon.

(Text: Stephan Kunze)