Afrobeat Sale 72 Artikel

Nach dem Erfolg der Eric B & Rakim-Cover auf 45, die Hip-Hop- und Rare-Groove-Fans berührten, erkundet Medline neue Horizonte. Der chilenisch-französische Multi-Instrumentalist ist bekannt dafür, dass er sich nicht an Stilgrenzen hält und präsentiert einen zweiseitigen Afro-Funk-Killer.

Diese neue 45er mit dem Label-Titel "Universal Power", die dritte 7-Inch im My Bags-Katalog, zeigt Medlines Fähigkeiten, qualitativ hochwertige Musik in einer Vielzahl von Stilen zu produzieren. Die Kompositionen sind mit einem brillanten Kontrast produziert. Das Uptempo-Stück "Run For Cover" ist ein riesiger Afro-Beat-Runner mit Hardcore-Feeling, während "Azul", eine schwere Downtempo-Soul-Funk-Hymne, wie ein massiver Sonnenenergie-Schub leuchtet.

Medline bringt die westafrikanische Sound-Signatur der 70er Jahre zurück, getragen von einem heißen Drum-and-Bass-Paar, angeführt von der Farfisa-Orgel und harmonisiert mit einem kraftvollen Bläsersatz. Der Rhythmus ist wild und wird von dynamischen Arrangements gemeistert, wenn die Breaks lautstark um sich schlagen. Und ja, wie immer ist Medline die EINE, die alles spielt.

Das künstlerische Schicksal hat der Musik wunderschöne Farben und Formen verliehen. Clément Laurentins elegantes Gemälde "Run For Cover", das an Bob Marleys und Lee Perrys Platten erinnert, taufte die erste Komposition, die eine "jamaikanische" Überraschung enthält. "Azul" (Blau auf Spanisch) ist die Hauptfarbe von Cléments Kreation, die an die berühmten Azulejos erinnert. Die Verbindung geschieht ohne vorherige Absprache, alles wurde hier auf diese Weise gemacht, um Kulturräume und Epochen zu verbinden. Die Acrylmalerei auf Leinen ist der perfekte organische Spiegel für diese neuen 7 Zoll.

My Bags freut sich, dieses "Tratra" (ivorischer Pfannkuchen) anbieten zu können, das mit allen Elementen eines fertigen heiligen Grals ausgestattet ist, inspiriert von Soul und Afro Beat.

Soundway Records präsentiert Ayo Manuel "1983-1990", eine Sammlung ausgewählter Werke von einem der DIY-Pioniere Nigerias. Diese Mini-Compilation wählt die herausragenden Stücke aus seinen beiden Alben Love Candidate und Party Time aus und zeigt die Entwicklung von Ayos Musik. Seite A wird angeführt von Song Of Love (Instrumental) - Mid-Tempo, Synthie-lastige Musik, die die Grenze zwischen Lo-Fi-Crunch und raffiniertem Charme überschreitet. Dicht darauf folgen die Afro-Disco-Kracher Don't Stop und das treffend betitelte Fun Time. Beide haben einen starken amerikanischen Disco-Funk-Einschlag, sind aber voll von nigerianischem Flair und sind für jeden anspruchsvollen Dancefloor bestimmt. Sojourn (Ajo) eröffnet die Seite B, eine Reise ins Erwachsenwerden, die den Ton für den Rest des Albums angibt. Mit einer ausgefeilten US-Produktion, die jedoch fest in der Yoruba-Kultur verwurzelt ist, finden wir einen weiterentwickelten Künstler, der sprechende Trommeln mit einer ausgeprägten 90er-Jahre-Produktion kombiniert und so eine einzigartige Mischung aus Afro-Pop liefert. Gboro Mi Ro spiegelt den Einfluss von Nigerias größtem Musikexport Fela Kuti wider, behält aber dennoch seinen ganz eigenen Charakter. Do Goodfollows tritt in die Fußstapfen seiner Vorgänger, aber mit mehr Dramatik und Tiefe.

IzangoMa ist ein experimentelles Avantgarde-Kollektiv aus Pretoria um die beiden Köpfe Sibusile Xaba (Vocals, Keys) und Ashley Kgabo (Synths, Snare Drum, Drum Machine), ein kosmischer Squbhu mit der alchemistischen Kraft von Sun Ra und Township-Stilen von Pantsula bis Bubblegum. Ihre tiefreichende Botschaft überträgt sich in Schichten aus spirituellen Chants, heilenden Harmonien und elektro-analogen Klängen im Big Band-Stil. Das Debütalbum Ngo Ma widersetzt sich allen Genrebegriffen und erinnert uns mit wilder, verrückter, spaciger, experimenteller, grooviger und souliger Energie daran, dass wir Teil des wunderbaren Musters der Erdzyklen und Lebensformen durch Klang sind.

Das legendäre Album des Juju-Musikmeisters, Ojo Balingo. Auf dieser seltenen Pressung von Nigerias Tabansi-Label, die von BBE Music neu aufgelegt wurde, ist dem Mystery-Mann Ojo Balingo, Juju-Musikmeister, gewidmet. Juju-Musik, die in den 1980er Jahren von König Sunny Ade auf der ganzen Welt populär wurde, gab es eigentlich schon Jahrzehnte zuvor. Juju ähnelt in vielerlei Hinsicht der Highlife-Musik und kann als eher traditionell afrikanische Form bezeichnet werden, die hauptsächlich von Yoruba-Leuten für das Yoruba-Publikum gespielt wird.
Obwohl das Original-Cover-Artwork impliziert, dass es sich um ein Album verschiedener Künstler handelt, ist es ziemlich klar, dass es sich durchgehend um dieselbe unbenannte Juju-Band handelt, die zwei lange Tracks auf jeder Seite aufführt. Side 1 ruft eher traditionelle Juju-Sounds hervor, während die dunklere Side 2 Funk-Breaks in Hülle und Fülle hinzufügt. Hawaiianische Psych-Rock-Gitarren, pulsierendes Schlagzeug und politische Texte treffen sich in dieser fast unbekannten Juju-Rarität der 70er Jahre. Ojo Balingo in Yoruba bedeutet "Regen kommt" oder "eine Brise kommt". Und so ist es auch mit diesem nie zuvor aufgetauchten, obskuren Sammler-Vinyl aus den Tresoren von Tabansi Records.

Die senegalesische Formation Orchestra Baobab wurde bereits 1970 gegründet. Zuletzt veröffentlichte sie 2007 das Album "Made in Dakar". Doch von Vorruhestand kann keine Rede sein, wie die schwingenden Melodien von "Tribute To Ndiouga Dieng" eindrucksvoll belegen. Die CD wurde in Moussa X’s Studio in Dakar aufgenommen, von Nick Gold, Lamine Faye sowie Jerry Boys produziert und erscheint wie gewohnt bei World Circuit. Und wie man das bereits von früheren Aufnahmen kennt, fusioniert Westafrikas berühmteste Tanzband auch auf "Tribute To Ndiouga Dieng" in unnachahmlicher Manier afrokubanische Rhythmen mit westafrikanischen Grooves und faszinierenden Twists. Das klingt frisch, und doch beruhigend vertraut. Denn die unwiderstehliche Mischung aus samtigen Harmonien, herzlichen-warmem Gesang, rauchigem Saxofon, schwebenden Gitarren voller Virtuosität und erstmals auch einer süßlich schimmernden Kora steht genau für den Sound, der das Orchestra Baobab zur Legende machte. Dabei gehen Balla Sidibe (Vocals), Rudy Gomis (Vocals), Issa Sissoko (Saxofon), Thierno Koite (Saxofon) Balla Sidibe (Timbales), Charlie Ndiaye (Bass) und Mountaga Koite (Congas), die den langjährigen Kern der Band bilden, und diverse Gastmusiker an Posaune, Kora und Gitarre mit beeindruckender Kraft und Vitalität zu Werke.

Der nigerianische Musiker Fela Kuti gilt als Begründer des "Afrobeat". Das Label Knitting Factory legt nun verschiedene Werke aus dem Backcatalogue als Vinyl-Edition vor. "Beats Of No Nation" ist 180g schwer und mit einem Download-Code ausgestattet. Nach einigen mittelprächtigen Alben Ende der 70er Jahre, markiert "Beasts Of No Nation" die Rückkehr zu alter Stärke. "Animals wan dash our human rights" singt Fela Kuti und bezieht sich auf die auf dem Cover abgebildeten Politiker. W. Botha, Margaret Thatcher und Ronald Reagan sind als gehörnte Vampire zu sehen, denen das Blut aus dem Mund tropft. Produziert von Wally Badarou, geht die Kombination aus Afrobeat und politischer Message kraftvoll auf.

Bisher nur als Teil eines Box-Sets erhältlich, zählt das Album zu Felas wohl mutigsten Antworten auf die Zerstörung Kalakutas durch die Nigerianische Armee am 18.02.1977. Während des Angriffs brach sich seine Mutter, zu dem Zeitpunkt 78 Jahre alt, das Bein, als sie aus einem Fenster geworfen wurde. Fela war davon überzeugt, dass dieser Übergriff nur 14 Monate später zum Tod seiner Mutter führte.

Mit der Veröffentlichung des Albums 'Kalakuta Show' rächte sich Fela unerschrocken an dem Militärregime, das ihn 1974 angegriffen und brutal behandelt hatte. Die 'Kalakuta Show' war der zweite Angriff dieser Art innerhalb von acht Monaten und ein Versuch der nigerianischen Polizei, die Cause of Justice zu beeinflussen. Nach der ersten Polizeirazzia in Kalakuta im April 1974 wurde Fela vor Gericht angeklagt wegen Besitzes von gefährlichen Drogen und Entführung von "Minderjährigen". Die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise konnten jedoch von der Verteidigung leicht entkräftet werden, die aussagte, dass die in den Räumlichkeiten gefundenen Drogen zur Junction Clinic gehörten, einer staatlich zugelassenen Klinik innerhalb der Republik Kalakuta, die von Felas jüngerem Bruder, Dr. Beko Ransome Kuti, geleitet wurde. Was den Vorwurf der Entführung von Minderjährigen betrifft, so bestritten alle jungen Mädchen, die in Felas Haus verhaftet wurden, minderjährig zu sein und entführt worden zu sein, und sie sagten vor Gericht aus, sie seien aus eigenem Antrieb zu Felas Haus gegangen. Da es keine stichhaltigen Beweise gab, um Fela in diesem vielbeachteten Prozess zu verurteilen, beschloss die Polizei, eine Woche vor der Urteilsverkündung eine zweite Razzia in Felas Haus durchzuführen, in der Hoffnung, dieses Mal Beweise zu finden. Das Ergebnis ist die Schilderung der zermürbenden und brutalen Art und Weise, wie die Polizei ihre Opfer behandelte. Sie führen den Fall auf, und Fela, der mit Kopfwunden und einem gebrochenen Arm vor Gericht erschien, erregte beim Richter mehr Mitleid als das Gegenteil. Eine Menschenmenge von mehr als fünfzigtausend Lagos-Jugendlichen trug Fela vom Gerichtsgebäude im Apapa-Gebiet von Lagos zur Kalakuta Republic - eine Entfernung von etwa sechs Kilometern. Während dieses Jubels kam der Verkehr im zentralen Teil des Festlandes von Lagos für mehrere Stunden zum Stillstand.

Don't Make Garan Garan: Das Recht auf das Land gehört allen. Wir sind alle Söhne und Töchter des Landes - singt Fela. Ganran Ganran bedeutet in der Yoruba-Sprache: ein Egoist, voll von sich selbst, eine egozentrische Person. Die reichen und hochgestellten Nigerianer, die häufig versuchen, sich über die Armen zu erheben, werden dazu angehalten ihre Grenzen kennen. Denn wenn sie ihm (Fela) mit Großmannstum zu nahe kommen, wird der Himmel fallen: "...to ba se ganran ganran si mi orun awoo! Wir alle wissen, wenn der Himmel fällt, fällt er auf alle", schließt er.

'Kalakuta Show' ist Teil des von Chris Martin und Femi Kuti zusammengestellten Box Sets #5 und ist jetzt endlich auch einzeln erhältlich auf blauem Vinyl. Inkl. einer bedruckten Innenhülle.

Limitierte Auflage von 200 Exemplaren für unseren Summer of Jazz 2023, die sich auf den südafrikanischen Jazz konzentriert.

Offizielle Wiederveröffentlichung einer südafrikanischen Jazz-Funk-Rarität von Teaspoon & The Waves. Das 1977 auf Soul Jazz Pop, einem Tochterlabel der Mavuthela Music Company / Gallo, veröffentlichte selbstbetitelte Album von Teaspoon & The Waves ist ein absolutes Meisterwerk. Am bekanntesten ist der Song "Oh Yeh Soweto", der eine erstaunliche Adaption von Lamont Doziers Hymne "Going Back to My Roots" ist. Dieser Track hat sich in letzter Zeit zu einem modernen Underground-Club-Klassiker entwickelt und wurde von vielen DJs in ihren Sets gespielt. Bei einem solchen Aushängeschild könnte man das Album leicht als typischen One-Tracker abtun (wie so viele andere Platten auch), aber das ist weit gefehlt. Jeder der übrigen vier Tracks ist superstark und für uns hier bei Mr. Bongo ist dies unser Lieblingsalbum der Südafrikaner aus dieser Zeit. Saturday Express" ist ein Jazz-Funk/Disco-Stomper, der schon bald wieder die Tanzflächen zum Glühen bringen wird. Wind and Fire" ist echter Afro-Jazz-Funk der Extraklasse, mit großartigen Space-Synthies und Reggae-inspirierten Gitarrengrooves. Der Opener "Friday Night" hat ebenfalls einen leicht reggaehaften tropischen Groove, während "Got Me Tight" die Session mit einem Wohlfühl-Jazz-Funk-Workout mit coolen, schrulligen Synthies im Stil von Patrick Adams abschließt. Der Saxofonist Teaspoon Ndlela hat eine erstaunliche und reiche musikalische Karriere hinter sich. Er hat Alben bei den Labels Soul Jazz Pop, Hit Special und Gallo GRC veröffentlicht und mit südafrikanischen Künstlern wie Mpharanyana, Stimela, Sipho Gumede und Sgu zusammengearbeitet und für sie geschrieben. Außerdem ist er auf dem Paul-Simon-Song "Gumboots" aus dem kultigen Projekt "Graceland" zu hören. Obwohl er vor allem für "Oh Yeh Soweto" bekannt ist, hoffen wir, dass diese Wiederveröffentlichung zeigt, dass es noch viel mehr Magie im Repertoire dieses wunderbaren Musikers zu entdecken gibt.