Eyes of Others Eyes Of Others

Im Alter von 37 Jahren und nachdem er den größten Teil von zwei Jahrzehnten in einer Reihe von Bands verbracht hat, könnte man dem Schotten John Bryden verzeihen, wenn er denkt, dass seine Chance auf großen musikalischen Ruhm an ihm vorbeigegangen ist.

Doch das wäre ein Irrtum. Denn während die Arbeit in seinen früheren Bands eher eine Lektion in Diplomatie als in musikalischer Innovation war, arbeitete Bryden die letzten Jahre solo im Hintergrund und machte Musik ohne Filter und Kompromisse. Das unter seinem Pseudonym Eyes of Others veröffentlichte, selbstbetitelte Album (5. Mai via Heavenly) ist der Sound eines fantasievollen Künstlers, der sich selber noch nie so nah zu sein schien. “It’s almost like when I stopped trying to find success, it kind of…”, zögert Bryden, um nicht vorschnell zu sein. “I’m not saying there’s success, the album’s not even out yet, but it’s been a… I think it’s a slow burn. I’m not in a hurry.”

Die Klangpalette umfasst eine Fülle von Sounds, die von hypnotischem Dub, über schrägen Folkrock, bis hin zu Psychedelia und beschwingtem Acid-Techno reichen. „One day I want to make dance music and the next I want to write songs on my acoustic guitar”, so John. “That’s the challenge – seeing what things you can put against one another.”

Eine gewisse Heiterkeit und der sehr selbstironische Humor ziehen sich dabei durch das gesamte Album, so wird beispielweise auch scharf gegen den Aufstieg der Wellness-Industrie geschossen oder verbittert gegen menschliche Beziehungen im Allgemeinen gewettert.