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Von Krokodilen und dem Synthesizer Boom

Aufgewachsen in der Nachkriegs Übersiedler Stadt Basildon am Ostende Englands, die bekannt war für ihre hohe Kriminalitätsrate und die lokale Disco Crocs, die in den frühen 1990ern ein echtes Krokodil beheimatete. Fast so berüchtigt wie das Krokodil war auch eine Gruppe, die im Crocs auftrat; Depeche Mode mit der Urbesetzung Dave Gahan, Andrew Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke. Sie ritten die gerade entstandene New-Romantic-Wave, die Acts wie Gary Numan, O.M.D. oder The Human League groß machte. Der damit einhergehende Synthesizer-Boom machte ihnen schwer zu schaffen. Denn nach früheren Überlieferungen trugen sie ihre schweren Synthesizer in den U-Bahnen und Zügen zu Konzerten, bevor sie sich Tourbusse und Roadies leisten konnten. Nachdem das Quartett erfolglos Demos an Plattenfirmen verschickt hatte, wurde Daniel Miller, der Gründer des britischen Indie-Labels Mute Records, bei einem Konzert von Fad Gadget auf Sie aufmerksam. Dort spielten Sie im Herbst 1980 im Londoner Club Bridgehouse als Vorgruppe.

Der Hype um vier Jungs aus Basildon

Mit dem Hit I Just Can’t Get Enough und New Life ließen sie die Teenie Herzen höher schlagen und kletterten auf die britischen Top Ten. Nach der Veröffentlichung von Speak & Spell verließ Clarke die Band und widmete sich weiteren Solo-Projekten wie Yazoo, The Assembly und Erasure. Der leichte Discosound wurde nun zum eher schwermütigen Elektropop, aber die 1982 erschienene LP A Broken Frame behauptete sich trotzdem in den britischen Charts. Weiter ging es mit dem Nachfolgealbum Some Great Reward, welches in den Berliner Hansa Studios aufgenommen wurde. Das lebendige Berlin der 90er erwies sich als perfekter Ort um neue Kreativität für das dritte Studioalbum der Synth Pop Stars zu tanken. Der Sample-basierte Maschinenklang des 1984 erschienenen Albums bringt die Hits People are People und Master and Servant mit. Zwei Singleauskopplungen, die erstmals weltweit hohe Chartplatzierungen erreichten. Auf der Single-Compilation The Singles 81–85 wurde das frühe Schaffen im Oktober 1985 zusammengefasst. Ein Must-have in jeder Fan Kollektion ist auch das Album Black Celebration 1986, welches sich mit düsteren Klängen und einem Hauch schwarzer Romantik direkt ins Herz eines jeden Elektro-Fans bohrt. Die Achterbahnfahrt ging immer weiter für die vier Briten; nach dem 1987 veröffentlichten Album Music For The Masses, in dem die Band deutlich mehr echte Instrumente benutze und Einflüsse aus Minimal Music integrierte, schafften Sie den kommerziellen Durchbruch in den USA und avancierten als erste Synthie-Band zum Stadion Act.

Synthesizer-Legenden

Sie gingen als eine der wenigen Bands in die Geschichte ein, die ein Konzert 1988 in der DDR spielen durften. Die Band bekam damals 5000 DM für das Konzert. Auch ausschlaggebend für den Erfolg der Gruppe war der niederländische Künstler Anton Corbijn. Er begleitete Sie seit dem Video Shoot for A Question of Time als Artdirector und kreierte zahlreiche Cover, Schriftzüge und medial geprägte Bühnenbilder für die Band und beeinflusst bis heute das visuelle Erscheinungsbild von Depeche Mode. Sie haben den Synth- Pop neu entdeckt und entwickelten sich zu einer der größten Pop Acts der 90er. Die Vinyls von Depeche Mode sind aber auch im 21. Jahrhundert sehr gefragt. Alben wie Playing The Angel (2005), Sounds Of The Universe (2009) und Delta Machine (2013) zeigen, dass die Band auch in einem elektro lastigen Zeitalter überzeugen kann. Als Einflüsse gab die Band The Velvet Underground, Kraftwerk, David Bowie, Neil Young, Roxy Music, Sparks und Siouxsie and the Banshees an; Martin Gore nannte auch Elvis Presley als einen persönlichen Einfluss. Von unzähligen Bands, die durch ihre Musik inspiriert wurden und etliche Teenage-Tage, die versüßt wurden, hat die Band durch ihren Synth-Pop die Massen elektrisiert und tut dies seitdem immer noch. 2023 ist eine weitere Tour angesagt.