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Efdemin - New Atlantis 1 Artikel

Electronic & Dance 1 Techno | Minimal | Tech-House 1 Downbeat | Electronica | Leftfield 1
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Efdemin - New Atlantis
Efdemin
New Atlantis
CD | 2019 | EU | Original (Ostgut Ton)
14,99 €*
Release: 2019 / EU – Original
Genre: Electronic & Dance
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Oh, lovely appearance of death, No sight upon earth is so fair; Not all the gay pageants that breathe, Can with a dead body compare.– Charles Wesley, A Funeral Hymn for a Believer, 1780. So beginnt New Atlantis, das vierte Studioalbum des langjährigen Berghain-Residents Efdemin alias Phillip Sollmann. Jene Worte, gesungen von der amerikanischen 60er-Kunstikone William T. Wiley und eingebettet in glühend schwellende Drones, setzen einen gänzlich anderweltlichen Ton für Sollmanns erste Soloveröffentlichung auf Ostgut Ton. Im Lauf von acht Stücken oszilliert New Atlantis zwischen schnellem, kaleidoskopischen Techno, vielschichtigen Drones und akustischer Instrumentierung. Erstmals verschmilzt Sollmann die deepen Dancefloor-Modulierungen seines Alter Egos Efdemin mit den Klangkunst- und experimentellen Musikprojekten unter seinem bürgerlichen Namen. Zu Letzteren zählen seine von Harry Partch inspirierte Performance Monophonie (Volksbühne, Elbphilharmonie / Kampnagel, Ruhrtriennale, 2017) und die EP Panama / Suez, als Trio geschrieben mit den Experimentalmusikern Oren Ambarchi und Konrad Sprenger (A-TON, 2018). Utopische Musiktraditionen standen schon lange im Mittelpunkt von Sollmanns Denken – für New Atlantis diente ihm Francis Bacons unvollendeter Roman gleichen Titels aus dem 17. Jahrhundert als Inspiration. Darin beschreibt Bacon eine fiktive Insel, die sich ganz der sozialen Entwicklung durch die Synthese der Künste, Wissenschaft, Technologie und Mode verschrieben hat. Im Buch werden futuristische, akustische Werkstätten erdacht – von Bacon ‚sound-houses‘ genannt. In jenen werden Musikinstrumente vorgehalten, die in der Lage sind, die Ganzheit an Klängen des Universums zu erzeugen. Eine 400 Jahre alte Prophezeiung der heutigen digitalen Klangrealität. Bei Sollmann schwillt und ebbt Bacons Vision auf 50 Minuten in unterschiedlichen Tempi und Tönen, sind utopische Musiktraditionen ineinander verwoben: wogende Modularsynth-Lines, früher Detroit- Techno, klingbare Holzperkussion, Trance, dröhnende Orgeln, Hackbretter und Stromgitarren, Drehleier, reine Stimmung, Poesie, Hymnen und raunende Stimmen. Mal – wie im 14-minütigen Titelstück – stimmen sie ein in epische Rhythmusreisen; hier entladen sie sich als sich kurz öffnende Klangportale („Temple“), dort fordert eine desolate menschliche Stimme („Oh, Lovely Appearance Of Death“) die Befreiung aus dem körperlichen Gefängnis und ein Übersetzen ins Utopia des Jenseits.
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