Instrumental Hip Hop 155 Artikel

Figub Brazlevič - ein Name, der keinerlei Erklärung bedarf. Ein Sound genauso einzigartig wie der Künstler selbst. Über etliche Jahre hat er eine beeindruckende Diskographie zusammen getragen und nicht von ungefähr finden sich darunter einige heiß gefragte Sammlerstücke.

2020 beglückt der Wahl-Berlin Beatmaker die Plattenwelt abermals - diesmal mit ,,Moabit - From Ghettos to Galaxies“. Diese 2 LP-Compilation ist eine durchaus besondere Veröffentlichung, das nicht missverstanden werden sollte. Sie enthält alle Tracks von zwei vorherigen Projekten, sowie ein weiteres, bisher unveröffentlichtes Instrumental. Ursprünglich streng limitiert, wurden beide Alben schnell zu Klassikern der Beat-Szene. Mit der Folge, dass die wenigen Vinyls heute zu horrenden Preisen auf Discogs gehandelt werden. Nun gibt Figub seine Musik zurück in die Hände aller Hörer. Das soll jedoch kein Front gegen die Fans der ersten Stunde sein! Sondern der Bewegung entgegenwirken, dass Plattensammler sich an limitierten Platten bereichern, ohne das die Künstler selbst davon profitieren. In diesem Sinne… Records are for the people! Figub is for the people! Also holt euch die Platte, lehnt euch zurück und genießt diese musikalische Reise: Moabit - From Ghettos to Galaxies. Limitiert auf 1000 Stück.

Im Herbst 2015 überraschten Sichtexot-MC Eloquent und ENTBS-Veteran Hulkhodn mit ihrer gemeinsamen Platte „Mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Eloquents scharfzüngige Battleraps trafen auf die unaufgeregt, aber unglaublich dicht produzierten Beats von Hulkhodn, der sich als kongenialer Partner von Retrogott gemeinsame Untergrund-Klassiker instrumentiert hat.
Hulkhodns „Mit Kanonen auf Spatzen schießen“-Instrumentals erscheinen nun auch auf Vinyl – und entfalten ohne Eloquents Parts eine ganz neue Wirkung. Sie werden zu so etwas, wie dem perfekten Soundtrack zum Teetrinken – organisch, trocken und mit feinen, minimalistischen Melodien garniert.
„Mit Kanonen auf Spatzen schießen“-Instrumentals erscheint am 19. August 2016 auf Vinyl und digital via Sichtexot. Gefeaturet ist ausschließlich Anthony Drawn am Saxophon.

Instrumentals kommen wie immer inkl. DL-Code.

Am 20. Juli veröffentlicht digitalluc sein Label-Debüt bei der Mainzer Untergrund-Institution Sichtexot. Die EP „blu dot.“ ist eine intime Momentaufnahme des Wahlberliner Produzenten, der auf zehn Titeln (und vier Skits) einen Soundtrack für die Nacht produziert hat. Für „blu dot.“ arbeitete der 26-jährige mit Wegbegleitern wie Hubert Daviz, Philanthrope, Tufu und B-Side an den Produktionen. Auch Sichtexot-Gründer Anthony Drawn ist auf zwei Songs mit seinen unverkennbaren Saxofon-Solos vertreten. Dazu steuert Man-Of-Booom-MC Teknical Development den einzigen, aber perfekt integrierten Rap-Part bei.
Die Platte ist in einer Phase der intensiven Konfrontation mit der eigenen Biografie entstanden. Sie verarbeitet schmerzhafte Erfahrungen und setzt sich mit dem Tod auseinander. Düster illustriert wird diese Selbsttherapie durch die Skits, die das letzte Interview von Mobb-Deep-Legende Prodigy zitieren: „It is what it is, I just need to own who I am.“
Nach diesem Credo besinnt sich digitalluc auf seine Stärken: die blinde Sensibilität für tiefe Melodien und Atmosphäre, detailverliebtes Sounddesign und verspielte Drum-Programmierung. Sie machen „blu dot.“ zu einem herausragenden Beispiel für Instrumental-Musik, die mehr ist als belanglose Hintergrundmusik.Zwischen Lo-Fi-Ästhetik und fein gesetzten Jazz-Akkorden erzählt „blue dot.“ eine Geschichte, die in jedem Moment, über jeden Loop, zwingend und authentisch ist. Mit dem Release demonstriert digitalluc seine unverkennbare und eigenständige Klangidentität, die er, wie kaum ein anderer Beatmaker, über die letzten Jahre entwickelt hat.
Nachdem digitalluc zuletzt die digitale Sammlung „re:ups“ und zuvor sein Debüt „wait wait.“ sowie die „Moonsessions“ (beide 2015) veröffentlichte, ist „blu dot.“ nun nur der Startschuss für einen neuen Schaffenszyklus. Am Debütalbum, das ebenfalls bei Sichtexot erscheinen wird, fehlen nur noch Details – und auch darüber hinaus war digitalluc umtriebig und hat in seinem Homestudio auch mit unerwarteten Sounds experimentiert.

Bokoya ist eine vierköpfige Jazz/Hip-Hop Band aus Köln die Beats improvisiert. Vergleichbar mit einer mehrköpfigen menschlichen Drum Machine liefert Bokoya Beats im Spannungsfeld zwischen Wiederholung und Variation. Es ist unmöglich Bokoyas Musik genau zu beschreiben. BADBADNOTGOOD, Dilla, Krautrock, Ambient und Dub dienen nur ungefähr als Referenzpunkte. Nach ersten Releases über Wadada Records, veröffentlicht Bokoya ihre kommenden Projekte bei Melting Pot Music.