Peter Gabriel HHV Records 12 Artikel

Eine musikalische Odyssee

1950 wurde Peter Gabriel in Surrey, England geboren. Die Karriere des visionären Musikers erstreckte sich über Jahrzehnte und er prägte die Landschaft der progressiven und Weltmusik unauslöschlich. Die Einflüsse reichten von den eklektischen Klängen der Plattensammlung seines Vaters bis hin zur avantgardistischen Atmosphäre der Charterhouse School, wo er mit Tony Banks, Mike Rutherford, Anthony Phillips und Chris Stewart die legendäre Band Genesis gründete. Gabriels Amtszeit bei Genesis, (Wortspiel beabsichtigt) die 1967 begann, markierte den Beginn seiner musikalischen Reise. Als Frontmann und Texter der Band trug Gabriel maßgeblich zu den frühen Alben bei, die sich durch komplizierte Kompositionen und komplexe Erzählungen auszeichnen. Seine extravagante Bühnenpräsenz, oft in aufwändigen Kostümen, wurde zu seinem Markenzeichen. 1975 begann Gabriel jedoch eine Solokarriere, getrieben von seinem Wunsch nach kreativer Autonomie.

Gabriels frühe Solojahre (1977-1982)

Gabriels selbstbetiteltes Debütalbum aus dem Jahr 1977 begründete seinen unverwechselbaren Stil, der Art-Rock mit Einflüssen aus der Weltmusik vermischte. Solsbury Hill, ein herausragender Titel, deutete seine Abkehr vom grandiosen Sound von Genesis an und verfolgte einen persönlicheren und introspektiveren Ansatz. Der Erfolg des Vinyls ebnete den Weg für sein zweites Werk Peter Gabriel (1978), das auch als Scratch bekannt ist. Hier experimentierte Gabriel weiter, indem er Elemente des Punk, des Funk und der elektronischen Musik einfließen ließ. Der dritte Teil seines Solowerks, der oft als Melt (1980) bezeichnet wird, zeigt Gabriels wachsendes Interesse an Synthesizern und innovativen Produktionstechniken. Tracks wie Games Without Frontiers und Biko behandelten politische und soziale Themen und markierten eine Verlagerung hin zu einem sozialeren lyrischen Ansatz. Mit Security tauchte Gabriel tiefer in elektronische und ambiente Klänge ein und sprengte die Grenzen des konventionellen Rock. Das Album enthielt den kultigen Shock the Monkey, ein Hit, der für Gabriels Fähigkeit steht, eingängige Melodien mit nachdenklich stimmenden Texten zu verbinden. Gleichzeitig wurden Gabriels Live-Auftritte für ihre Theatralik bekannt. Sein Vinyl Plays Live (1983) fängt die Energie und Innovation seiner Konzerte ein und festigt seinen Ruf als elektrisierender Künstler. Gabriels Faszination für die Weltmusik wurde Mitte der 80er Jahre immer deutlicher. Birdy (1985), ein Soundtrack-Album für den Alan-Parker-Film, enthielt neu interpretierte Instrumentalversionen seiner früheren Werke und zeigte seine Fähigkeit, verschiedene musikalische Elemente miteinander zu verbinden. Es war jedoch die Veröffentlichung von So im Jahr 1986, die Gabriel in den internationalen Ruhm katapultierte. Das Album enthielt Hits wie Sledgehammer und In Your Eyes, wobei letzterer durch seine Verwendung im Film Say Anything Kultstatus erlangte. So verband Gabriels experimentelle Tendenzen mit einer leichter zugänglichen Pop-Sensibilität, was ihm Kritikerlob und kommerziellen Erfolg einbrachte.

Gabriels Einfluss und sein späteres Werk

Abgesehen von seinem Erfolg in den Charts hat Peter Gabriels Einfluss auf die Musikindustrie tiefgreifende Auswirkungen. Sein bahnbrechender Einsatz von Musikvideos, wie im Video zu Sledgehammer, setzte neue Maßstäbe für die visuelle Erzählung in der Musik. Gabriels Engagement für soziale und humanitäre Zwecke wird durch seine Beteiligung an dem 1989 gegründeten Plattenlabel Real World verdeutlicht. Das Label hatte sich zum Ziel gesetzt, Weltmusik zu fördern und zu verbreiten und Künstlern mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund eine Plattform zu bieten. In den 90er und 2000er Jahren erkundete Gabriel weiterhin neue klangliche Territorien. Us (1992) beschäftigte sich mit persönlichen Themen, während Up (2002) eine eher experimentelle Seite zeigte. Seine Beteiligung an Filmsoundtracks, darunter die eindringliche Filmmusik für Die letzte Versuchung Christi (1988), verdeutlichte seine Vielseitigkeit zusätzlich. 2010 veröffentlichte Gabriel New Blood, eine Sammlung von orchestralen Neuinterpretationen seiner klassischen Songs. Das Projekt unterstreicht sein Engagement, seine Musik weiterzuentwickeln und sogar frühere Werke aus neuen Perspektiven neu zu interpretieren. Gabriel kündigte am 9. Januar 2023 an, dass er bei jedem Vollmond eine neue Single aus dem Album i/o veröffentlichen würde und dass er dieses Veröffentlichungsformat fortsetzen würde, wenn er genug Durchhaltevermögen hätte. Er veröffentlicht auch alternative Mixe für jeden Track, um den jeweiligen Mixer hervorzuheben. Diese werden zu den jeweiligen Neumonden des Jahres veröffentlicht. Gabriel sagte: “Anstatt nur einen ihrer Mixe für die Veröffentlichung auszuwählen, habe ich beschlossen, dass die Leute in der Lage sein sollten, all die großartige Arbeit zu hören, die beide leisten. Mark ‘Spike’ Stents Mixe sind die helle Seite, während Tchad Blakes Mixe die dunkle Seite darstellen.”